13.06.2019 - Bad-Tölz-Wolfratshausen - Garmisch-Partenkirchen - Miesbach - Weilheim - Schongau

IHK-Konjunkturumfrage: Gemischte Stimmung im Oberland‎

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Die Stimmung bei den Unternehmen im Oberland hat sich nach einer deutlichen Eintrübung zu Jahresbeginn wieder etwas aufgehellt. Der Konjunkturindex für die Region liegt in der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern bei 128 Punkten.

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Das sind zwei Zähler mehr als am Anfang des Jahres. Der Wert ist dabei auf die optimistischen Geschäftserwartungen hinsichtlich der kommenden Monate zurückzuführen. Generell hat sich die Lage bei den Unternehmen jedoch verschlechtert. Wie aus der IHK-Umfrage unter den Betrieben in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Weilheim-Schongau hervorgeht, sind 48 Prozent der Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden¸ zwölf Prozent jedoch unzufrieden. Das sind so viele wie zuletzt vor fünf Jahren. Per Saldo gingen die Lageurteile von 47 auf 36 Punkte zurück.

Zu ihren Geschäftsaussichten befragt rechnet jedes dritte Unternehmen mit einer Belebung seiner Geschäfte. Zwölf Prozent der Betriebe rechnet mit einem Rückgang. Per Saldo springen damit die Geschäftserwartungen von acht Punkten zu Jahresanfang auf 21 Punkte. Angesichts der allgemeinen konjunktu­rellen Eintrübung überrascht dieser Optimismus. Hier kommen jedoch vor allem saisonale Einflüsse wie im Baugewerbe zum Tragen sowie positive Entwicklungen im Tourismus.

„Nichtsdestotrotz ist die allgemeine konjunkturelle Eintrübung auch im Oberland spürbar. Das zeigt sich vor allem in der Investitionslaune der Unternehmen, die erneut nachgelassen hat“, sagt Reinhold Krämmel, Sprecher des IHK-Forums für das Oberland. Auch der Beschäftigungsaufbau verliert weiter an Fahrt. Das zeigt, dass sich die Betriebe auf ein geringeres Wachstum einstellen. Nur 16 Prozent wollen neue Arbeitsplätze schaffen – der niedrigste Wert seit fünf Jahren. Neun Prozent wollen Stellen streichen.

Zu ihren Geschäftsrisiken befragt, gaben drei von fünf Unternehmen den Fachkräfte­mangel an. Mit 60 Prozent der Nennungen bleibt dieser Risiko Nummer Eins. An zweiter und dritter Stelle wurden als Risiken die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (44 Prozent) und die Inlandsnachfrage (40 Prozent) angegeben. „Die Verunsicherung unter den Unternehmern nimmt zu. Das Gebot der Stunde muss deshalb sein, unseren Wirtschaftsstandort grundlegend zu stärken, die Bedingungen zu verbessern und eine aktive, wettbewerbsorientierte Wirtschaftspolitik zu verfolgen. Das A und O sind hierbei vor allem Anreize für Investitionen wie beispielsweise niedrigere Unternehmenssteuern“, so IHK-Forumssprecher Reinhold Krämmel.