Pressemeldung vom 28.02.2022 - Bad-Tölz-Wolfratshausen - Garmisch-Partenkirchen - Miesbach - Weilheim - Schongau

IHK-Konjunkturumfrage: Wirtschaft im Oberland ist zuversichtlich

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28.02.2022 - Trotz Omikron-Welle hat sich die Stimmung der heimischen Wirtschaft zu Jahresbeginn 2022 im Vergleich zum Herbst letzten Jahres leicht verbessert. Zu diesem Fazit kommt die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern. Der IHK-Konjunkturindex für die Landkreise Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und Miesbach ist von 126 auf 128 Punkte gestiegen, während er bayernweit von 128 auf 124 Punkte gesunken ist.

Bauer: „Massive Preissteigerungen bei Gütern, Rohstoffen und Energie machen Sorge“

Während sich die Geschäftslage, eine von zwei Komponenten des Konjunktur­indexes, ähnlich stark wie in Bayern eingetrübt hat, sind die Erwartungen der Betrie­be, die zweite Komponente des Indexes, von größerem Optimismus geprägt.

Zu ihrer Geschäftslage befragt sind die Unternehmen weniger zufrieden als noch im Herbst 2021. Per Saldo sinkt ihre Beurteilung der Geschäftslage von 36 auf 28 Punkte. Diese Entwicklung dürfte größtenteils auf die Auswirkungen der Omikron-Welle zurückzuführen sein, die vor allem im Tourismussektor und Einzelhandel zu spüren waren. Jedoch bewerten immer noch 43 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage als gut, nur 15 Prozent als schlecht. Die Geschäfte könnten noch besser laufen, doch 68 Prozent der Unternehmen leiden unter den starken Preissteigerungen bei Waren und Rohstoffen, 61 Prozent der Befragten klagen zudem über Materialknappheit.

Mit Blick auf die kommenden Monate sind die Erwartungen der Unternehmen wesentlich besser als noch im Herbst. Der Saldo steigt von 17 auf 28 Punkte. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) geht von einer Belebung der Geschäfte aus. Nur sieben Prozent rechnen mit einer Verschlechterung.

„Sorgen bereitet unseren Unternehmen jedoch der Fachkräftemangel. Außerdem machen ihnen die Entwicklungen bei den Energie- und Rohstoffpreisen sehr zu schaffen“, urteilt Klaus Bauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Weilheim-Schongau. 63 Prozent der befragten Unternehmen benannten fehlende Fachkräfte als Geschäftsrisiko. Jedes zweite setzte bei den Energie- und Rohstoffpreisen ein Kreuz. Fast jedes zweite (49 Prozent) beklagte die wirtschaftspolitischen Rahmen­bedingungen und 41 Prozent die Personalkosten.

Der Optimismus der Wirtschaft spiegelt sich dennoch in den Investitions- und Beschäftigungsplänen wider: Per Saldo steigen die Investitionspläne von neun auf 13 Punkte. Sie liegen damit auf dem Vor-Corona-Niveau. Mehr als jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) will investieren. Nur neun Prozent wollen Investitionen zurückfahren. Zu ihren Beschäftigungsplänen befragt, geht ein Fünftel der Unternehmen von einem Personalaufbau aus, gleichzeitig wollen 13 Prozent Stellen streichen. Dieser Stand ist deutlich besser als vor einem Jahr und knüpft an das Niveau von vor Corona an.

„Lockdowns und monatelange Betriebsschließungen liegen hinter uns. Risiken wie steigende Preise für Energie und Rohstoffe sowie der Wandel der Wirtschaft hin zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit fordern die Unternehmen heraus“, erklärt
IHK-Regionalausschussvorsitzender Klaus Bauer. „Besonders dem Fachkräftemangel müssen wir dringend entgegenwirken. Damit unsere Wirtschaft wieder durchstarten, im internationalen Wettbewerb mithalten und den anstehenden Wandel schaffen kann, sind die Unternehmen auf top ausgebildetes und motiviertes Personal angewiesen“, so der Vorsitzende.

Mit großer Sorge verweist Bauer außerdem auf den Russland-Ukraine-Konflikt: „Wie sich die verhängten Sanktionen auf die Wirtschaft auswirken werden, ist derzeit nicht abzuschätzen Große Risiken bestehen für unsere Wirtschaft vor allem auch in der Preisentwicklung an den internationalen Energie- und Rohstoffmärkten. Die Zukunft der Wirtschaft hängt entscheidend von einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung ab. Die Ampel-Regierung muss deshalb die Strompreise auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau senken.“

Die Befragung der Unternehmen in den Landkreisen Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und Miesbach für den IHK-Konjunkturbericht Region Oberland fand im Januar 2022 statt.