Pressemeldung vom 22.02.2022 - Berchtesgadener-Land

Die Sorgen der Wirtschaft im Berchtesgadener Land

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23.02.2022 - Extrem steigende Preise für Strom, Energie und Rohstoffe, Lieferengpässe, Materialmangel und der sich zuspitzende Fachkräftemangel bereiten zu Beginn des neuen Jahres den Unternehmen im Berchtesgadener Land die größten Sorgen. Bei ihrer jüngsten Sitzung haben sich die Mitglieder des IHK- Regionalausschusses über die Lage in ihren Betrieben ausgetauscht. Das Treffen fand virtuell als Videokonferenz statt.

‎IHK-Regionalausschuss tauscht sich zu aktuellen Herausforderungen aus / Wagner: „Immer mehr Risiken“

„Über alle Branchen hinweg stehen die Unternehmerinnen und Unternehmer unisono vor den gleichen Herausforderungen“, fasst Irene Wagner, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Berchtesgadener Land, die Schilderungen zusammen. Der Austausch machte deutlich, dass in weiten Teilen die Geschäfte an sich nicht schlecht laufen und die zuletzt von Corona- bedingten Einschränkungen betroffenen Branchen, etwa der Einzelhandel und die Gastronomie, wieder an Fahrt aufnehmen. „Aber die Welt hält immer mehr Risiken und Unsicherheiten bereit“, betont Wagner. Ein Unternehmer berichtete, dass er bis zu zwölf Monate auf Zulieferungen warte. Ein weiteres Ausschussmitglied zeigte sich besorgt, dass bereits in den nächsten Jahren die Rohstoffe ausgingen. „Die Verwerfungen auf dem Welthandel zerstören jegliche Planungssicherheit in der heimischen Wirtschaft“, sagt die Ausschussvorsitzende. Zudem spitze sich der Fachkräftemangel immer weiter zu: Mehrere Ausschussmitglieder sprachen unbesetzte Lehrstellen in ihren Betrieben sowie fehlendes Personal an.

Als Gast nahm Landrat Bernhard Kern an der Sitzung teil. Der Politiker berichtete, dass der Fachkräftemangel auch vor der öffentlichen Verwaltung und dem Landratsamt als großen Arbeitgeber in der Region nicht Halt mache. Kern betonte, wie wichtig es für ihn als Landrat sei, in den Regionalausschusssitzungen von den Unternehmerinnen und Unternehmern aus erster Hand zu erfahren, wie es der heimischen Wirtschaft aktuell geht. Seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitsamt dankte Wagner für ihre unverzichtbare und verantwortungsvolle Arbeit in den vergangenen zwei Jahren. „Nicht nur die Wirtschaft ist in der Corona-Pandemie gefordert, sondern auch diejenigen, die zur Eindämmung des Virus beitragen, sowie die Pflegekräfte und Mediziner im Landkreis“, so die Ausschussvorsitzende.

Wagner rief in der Sitzung die Unternehmen im Landkreis dazu auf, sich am anstehenden IHK-Girls` Day unter dem Motto „Ich werde Chefin“ (28. April), am Earth-Hour-Day (26. März) sowie am Cleanup-Day (17. September) zu beteiligen. Außerdem wies die Vorsitzende auf das Qualifizierungsprogramm für betriebliche Ausbilderinnen und Ausbilder zur Stärkung in den Bereichen Digitale Kompetenzen und Nachhaltiges Wirtschaften hin. Dieses Weiterbildungsangebot ist eine gemeinsame Initiative der bayerischen IHKs und wird vom bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert.