Pressemeldung vom 16.04.2021 - Dachau

Trotz Corona-Krise mehr Unternehmensgründungen im Landkreis Dachau

Shopkeeper and saleswoman at cash register or checkout counter
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16.04.2021 - Die Coronakrise hat der Gründerlaune im Landkreis Dachau im vergangenen Jahr keinen Abbruch getan. Mit 1.418 Personen, die 2020 ein Gewerbe angemeldet und damit den Schritt in die unternehmerische Selbstständigkeit gewagt haben, liegt das Plus gegenüber dem Vorjahr bei 11,6 Prozent. Der Landkreis kann damit eine positive Bilanz ziehen, teilt die IHK für München und Oberbayern mit.

Fink: „Zeichen für ungebrochenen Unternehmergeist“ / Gründungsstandort stärken“

Bei Firmenneugründungen war mit 1.338 Fällen ein Zuwachs von 10 Prozent zu verzeichnen. Die Zahl der Betriebsübergaben an einen Nachfolger stieg sogar von 55 Fällen im Jahr 2019 auf 80 Fälle im Jahr 2020.

Peter Fink, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Dachau, betont: „Ungebrochener Unternehmergeist zeigt sich vor allem auch in Krisenzeiten. Die Corona-Pandemie und die dadurch verursachten Lockdowns setzen zwar vielen Wirtschaftsbranchen erheblich zu, dennoch ergeben sich in vielen Bereichen auch neue Chancen, und es werden innovative Geschäftsmodelle und -ideen umgesetzt.“

Am liebsten wurde 2020 im Landkreis im Handel gegründet (287 Gründungen). Es folgten der Dienstleistungssektor mit 272 Neugründungen und das Baugewerbe mit 142 Gründungen. Fast ein Drittel der Nachfolgeregelungen (27 Übernahmen) kam im Handel zustande.

Fink sagt: „Dennoch gibt es in der Gründungsbilanz für den Landkreis noch reichlich Luft nach oben. Wenn wir mehr Menschen zum Sprung in die Selbstständigkeit ermutigen wollen, muss die Wirtschaftspolitik die Kultur der Selbstständigkeit stärker fördern und Gründungshürden abbauen. Dazu gehören ein Weniger an Bürokratie und mehr E-Government für die schnellere Erledigung notwendiger Behördengänge. Zudem müssen finanzielle Förderungen wie das KfW-Startgeld passgenauer und einfacher zugänglich gestaltet werden. Start-Ups brauchen außerdem viel bessere Rahmen-bedingungen bei der steuerlichen Behandlung von Beteiligungskapital.“ Der Vorsitzende unterstreicht außerdem die wichtige Rolle von Existenzgründern für die Wirtschaft insgesamt: „Start-Ups und neue Unternehmen stehen für Innovation und Dynamik. Sie legen das Fundament für zukünftige wirtschaftliche Erfolge. Auch alteingesessene Betriebe sind im Bestand gefährdet, wenn sich keine Nachfolger finden, die das unternehmerische Risiko übernehmen wollen.“

Die IHK für München und Oberbayern unterstützt Gründer mit einem umfangreichen Informations- und Mentoringangebot. Bereits seit einigen Jahren beobachtet die IHK den Trend, dass sich Gründer besser auf die Selbstständigkeit vorbereiten. Auch Gründungen im Nebenerwerb werden immer attraktiver. 2019 lag der Anteil der Nebenerwerbsgründungen bayernweit bei 70 Prozent. Gründer können auf diesem Weg den Sprung in die Selbstständigkeit zunächst mit weniger Risiko ausprobieren und sich dadurch langfristiger vorbereiten.Die IHK-Gründerbilanz für den Landkreis Dachau beruht auf Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik.