Pressemeldung vom 31.08.2021 - Pfaffenhofen

Landkreis Pfaffenhofen: Ausbildungsstart für 353 Jugendliche in IHK-Berufen

Ausbilder zeigt Auszubildenden die Maschinen

31.08.2021 – Zu Anfang September treten im Landkreis Pfaffenhofen 353 Jugendliche eine Ausbildung in IHK-Berufen an, teilt die IHK für München und Ober­bayern mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres ergibt sich ein Minus von 26 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang von sieben Prozent.

Elektroniker für Betriebstechnik und Industriekauffrau sind die Top-Berufe

„Der Corona-Einbruch vom Vorjahr ist damit zumindest abgebremst. Unsere Betriebe setzen wegen des zunehmen­den Fach­kräfte­mangels mehr denn je darauf, ihren Nachwuchs selbst auszubilden. Die Ausbildungs­­bereitschaft ist ungebrochen“, sagt Eduard Kastner, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Pfaffenhofen. „Das größte Problem für viele Betriebe ist nach wie vor der Mangel an Bewerbern“, so Kastner weiter.

Im Landkreis Pfaffenhofen ist bei den jungen Männern der Elektroniker für Betriebs­technik der beliebteste IHK-Beruf, bei den jungen Frauen die Industriekauffrau. Die Top 5 der IHK-Ausbildungsberufe im Landkreis insgesamt sind: Verkäufer, Elektroniker für Betriebs­technik, Kaufleute für Büromanagement, Einzelhandelskaufleute und Industriekaufleute. Insgesamt gibt es in Oberbayern rund 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche derzeit eine Ausbildung absolvieren.

Kastner weist auf die große Zahl von noch unbesetzten Lehrstellen im Landkreis hin: Aktuell sind das laut Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juli noch 366. Diesem Angebot stehen nur 111 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Rein rechnerisch kommen so auf jeden unversorgten Bewerber mehr als drei offene Lehrstellen.

„In den nächsten Jahren wird sich die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt noch weiter öffnen. Bis 2030 gehen in Bayern 2,8 Millionen Erwerbstätige in Rente. Im gleichen Zeitraum wird es aber nur 1,5 Millionen Schulabgänger als potenziellen Fachkräftenachwuchs für diese offenen Stellen geben“, sagt der IHK-Regional­ausschuss­vorsitzende. Dazu habe die Corona-Pandemie heuer wie schon im Vorjahr nahezu alle Maßnahmen zur Berufsorientierung erschwert. Schnupperpraktika, Ausbildungsmessen und persönliche Bewerbungsgespräche konnten oftmals gar nicht oder nur in sehr beschränkter Form stattfinden. Auch die wichtige Bewerbungsphase im Frühjahr habe unter den außergewöhnlichen Umständen gelitten. Unterm Strich ist die Zahl der Bewerber um eine Ausbildung im Vergleich zum Vorjahr um fast acht Prozent zurückgegangen, so die Daten der Arbeitsagentur. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich der Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, freie Berufe und öffentlichen Dienst umfasst.

„Wir setzen dennoch weiter auf einen Aufholeffekt bis zum Ende des Jahres. Unversorgte und unentschlossene Schulabgänger haben auch jetzt noch alle Chancen, eine geeignete Ausbildungsstelle zu finden“, zeigt sich Kastner optimistisch. „Auch dieses Jahr bleibt unser erklärtes Ziel, dass jeder ausbildungswillige Schulabgänger einen Ausbildungsplatz bekommt.“

Der IHK-Vorsitzende stellt klar: „Nachdem schon im vergangenen Jahr mehr als 80 Lehrstellen im Landkreis unbesetzt geblieben waren, haben manche Betriebe die aktive Suche nach Auszubildenden aufgegeben. Für die weiter von Corona-Beschränkungen betroffenen Branchen wie Gastronomie, Tourismus und die Veranstaltungsbranche ist die Perspektive ohnehin sehr schwierig. Selbst wer Ausbildungsplätze anbietet, hat dort mitunter große Probleme, überhaupt Bewerber zu finden“, so Kastner.

Insgesamt bilden im Landkreis Pfaffenhofen aktuell 202 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen ‎für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. Freie Lehrstellen mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind noch unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.