Gut zu wissen!
Der Einsatz technischer Lösungen zur CO2-Abscheidung, Speicherung oder Weiternutzung kann dort einen Beitrag zur Erreichung der globalen Klimaziele leisten, wo die Reduktion von Treibhausgasemissionen bei Prozessen, z. B. in der Industrie, im Verkehrs-, Wärme- oder Landwirtschaftssektor, an ihre Genzen stößt.
Der Begriff Carbon Capture and Storage (CCS) beschreibt in diesem Zusammenhang die Abscheidung von CO2-Emissionen von v. a. Kraftwerken oder Industrieanlagen und deren anschließende Speicherung im ca. 1000 bis 4000 Meter tief gelegenen geologischen Untergrund. In verschiedenen Ländern wird CO2 bereits seit mehreren Jahren auf diese Weise gelagert, z. B. in ehemaligen Gas- oder Öllagerstätten oder in Gesteinsschichten unter Wasser. Der Ausstoß prozessbedingt anfallender und somit derzeit unvermeidbarer Industrieemissionen in die Atmosphäre kann durch CCS stark reduziert werden. Mehr dazu beim Bundeswirtschaftsministeriums.
Das Potential von CCS für den Klimaschutz ist dennoch umstritten, u. a. wegen des enormen Energiebedarfs sowie diverser Umweltrisiken, wie dem Austreten von CO2 aus den Lagerstätten in Grundwasser und Boden. Es besteht hier noch weiterer Forschungs- und Erprobungsbedarf. Mehr dazu sowie zur rechtlichen Einordnung von CCS gibt es beim Umweltbundesamt.
Einen Schritt weiter geht Carbon Capture and Usage (CCU): die Abscheidung von CO2 und dessen Weiterverwendung in Prozessen oder Produkten. Zwar steht die Entwicklung und großflächige Anwendung von CCU-Technologien noch am Anfang, es gibt aber bereits konkrete Projekte und zahlreiche innovative Ideen. Darunter die Nutzung von emittiertem CO2 als Nährstoffquelle für Mikroorganismen zur Herstellung von Biokraftstoffen, Basischemikalien oder Kunststoffen. Mehr dazu in dieser Fraunhofer-Studie, Feudendahl 2016.