Bei den digitalen Kompetenzen liegt Deutschland im internationalen Vergleich im Mittelfeld. Bei den grundlegenden Anwendungskompetenzen schneidet Deutschland noch recht gut ab, bei den Spitzenkompetenzen, die für das Vorantreiben der Digitalisierung benötigt werden, fällt Deutschland jedoch deutlich zurück. So liegt Deutschland mit 39 % der Personen mit weitergehenden digitalen Kenntnissen im Land deutlich hinter dem Spitzenreiter Island mit 62%. Bei der Nutzung der Kompetenzen von IKT-Fachkräften in Unternehmen liegt Deutschland mit 19 % sogar unter dem europäischen Durchschnitt (20%).
Deutschland liegt auch bei den Schülern/-innen im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld. Das bedeutet, dass sich allein durch ein Nachrücken der Jüngeren auf den Arbeitsmarkt die Position Deutschlands im internationalen Vergleich nicht verbessern wird. Ein Grund dafür liegt sicherlich in den Defiziten bei der IKT-Ausstattung in den Schulen und fehlenden Kompetenzen bei den Lehrkräften. Möglicherweise könnte mehr Kontakt mit IKT in den Schulen mehr Abiturient/-innen dazu bewegen, sich im Bachelorstudiengang für ein Studienfach im Bereich IKT zu entscheiden.
In der betrieblichen Weiterbildung haben 32% der Unternehmen in Deutschland Maßnahmen zur Erweiterung und Vertiefung der IKT-Fertigkeiten ihres Personals durchgeführt. Im Spektrum zwischen 6% (Rumänien) und 44% (Norwegen) liegt Deutschland liegt damit relativ weit vorne. Allerdings hat sich dieser Wert seit 2014 kaum verändert.
Handlungsempfehlungen:
- Der Ausbau digitaler Kompetenzen in Schule, Berufsausbildung, Studium, Weiterbildung sowie der öffentlichen Verwaltung ist essenziell für die Teilhabe aller an den positiven Auswirkungen der Digitalisierung.
- Um zu den europäischen Spitzenreitern aufzuholen, ist ein Fokus auf den Ausbau der fortgeschrittenen digitalen Kompetenzen notwendig.
- Weiterbildungsbereitschaft für den Aufbau digitaler Kompetenzen bei Mitarbeitern und Unternehmen stärken.