Crowdsourcing managen

Das Ziel vor Augen: das eigene Crowdsourcing-Projekt

Im Netz finden sich zahlreiche Hilfestellungen und Tipps, welche Faktoren für ein erfolgreiches Crowdsourcing-Projekt entscheidend sind. Wichtig ist: Es gibt nicht den einen Weg. Vorgefertigte Musterlösungen existieren nicht, denn so unterschiedlich wie die Unternehmen sind, sind auch deren Problemstellungen und das Umfeld, in dem sie sich bewegen. Trotzdem gibt es wichtige Punkte, die man im Vorfeld bedenken sollte und die dabei helfen, den richtigen Weg für das eigene Crowdsourcing-Projekt zu finden.

Was erhoffen Sie sich von Crowdsourcing?

Welche Art von Unterstützung versprechen Sie sich von der Crowd? Ist Crowdsourcing für Sie überhaupt der richtige Weg? Suchen Sie nach innovativen Lösungen oder geht es darum, umfangreiche Aufgaben, die Sie nur mit großem Zeit- oder Personalaufwand bewältigen können, an eine breite Masse auszulagern? Es gibt verschiedene Formen des Crowdsourcing, die unterschiedliche Ziele verfolgen und damit auch unterschiedliche Anforderungen an den Crowdsourcer stellen. Machen Sie sich bewusst, inwiefern Sie diese leisten können bzw. leisten wollen. Möchten Sie Crowdsourcing zur Ideengewinnung nutzen, dann stellen Sie sich die Frage: Welche Informationen braucht die Crowd, um gute und vor allem passende Ideen zu liefern? Geht es um die Erledigung von kleinteiligen Aufgaben, ist es wichtig, nicht nur das große Ganze zu sehen. Überlegen Sie, wie sich die Gesamtaufgabe in kleine einfach zu lösende Teilaufgaben zerlegen lässt, sodass die Crowd effektiv daran arbeiten kann.

Wie managen Sie den Crowdsourcing-Prozess?

Eines ist klar: Wer den Aufwand des Crowdsourcing unterschätzt, wird nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Fragen Sie sich, für welche Aufgaben es sinnvoll ist, die Crowd einzubeziehen, und welche Aufgaben Sie besser intern lösen. Wie stellen Sie sicher, dass die Crowd die Aufgabe auch nach Ihren Vorstellungen löst? Das Zerteilen der Aufgabe in kontrollierbare Teilaufgaben wurde hier bereits als wichtiger Punkt genannt. Zerlegen Sie die Aufgabe, und gehen Sie schrittweise vor. So stellen Sie sicher, dass die Aufgabe für Außenstehende verständlich bleibt, und Sie behalten selbst einen besseren Überblick über das Projekt. Wichtig: Formulieren Sie die Aufgabe an die Crowd so konkret wie möglich! Nur so ist ein zielgerichtetes Arbeiten möglich, und Sie bekommen die Ergebnisse, die Sie sich wünschen. Legen Sie auch fest, wer für die Planung und Moderation des Crowdsourcing zuständig ist. Eine gute Koordination ist alles! Leiten Sie die Crowd an, verzichten Sie aber darauf, die Crowd in bestehende Denkmuster lenken zu wollen. Damit zerstören Sie das Potenzial, das in der unverstellten Sichtweise der Crowdworker schlummert und im Idealfall völlig neue Lösungen hervorbringt.

Welche Crowd passt zu Ihrem Projekt?

Bevor Sie starten, machen Sie sich Gedanken, wie die Crowd aussehen soll, die Ihr Projekt bearbeitet. Wen brauchen Sie, um Ihre Aufgabe bestmöglich zu lösen, und für wen ist die Mitarbeit an Ihrem Projekt überhaupt interessant? Sie sollten die Zusammensetzung Ihrer Crowd im Vorfeld für sich definieren, um dann gezielt Gruppen anzusprechen. Hier stellt sich auch die Frage, ob es Sinn macht, den Teilnehmerkreis im Vorfeld einzuschränken oder ganz offen zu bleiben. Es kann von Vorteil sein, die Gruppe möglichst heterogen zu wählen, sprich, nicht nur Experten zu involvieren, sondern auch Laien und fachfremde Crowdworker einzubeziehen. Sie haben einen unverschränkten Blick und bringen oft völlig neue Sichtweisen ein, die für die Lösung des Problems wertvoll sein können.

Wie können Sie die Crowd motivieren, an Ihrem Projekt mitzuarbeiten?

Hier gilt der schöne Satz: Von nichts kommt nichts. Eines müssen Sie sich bewusst machen: Crowdsourcing lässt sich nicht erzwingen. Die Crowd arbeitet freiwillig für Sie, und das nur, wenn sie entsprechend motiviert ist. Ihr Projekt muss für die Crowd attraktiv sein. Sei es durch interessante Inhalte, eine angemessene Vergütung oder durch die Aussicht auf Reputationsgewinn. Für die Crowdworker gibt es ganz verschiedene Motive, sich an Crowdsourcing zu beteiligen. Was könnte sie dazu bringen, ihre Zeit und Kraft in Ihr Projekt zu stecken? Wie belohnen Sie besonders gute Crowdworker, um sie möglichst lange an Ihr Projekt zu binden? Nicht nur Anreizsysteme sind wichtig, sondern auch ein respektvoller Umgang und eine offene Kommunikation mit der Crowd. Regelmäßig Feedback von Ihren Crowdworkern einzuholen kann helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Ebenso sollten Sie immer transparent kommunizieren, was mit den Ergebnissen geschieht und auf welches Ziel die Crowd zuarbeitet. Nur so kann auch eine Art Gemeinschaftsgefühl entstehen, welches das gemeinsame Arbeiten befördert.

Beantworten Sie sich diese Fragen frühzeitig, und investieren Sie genügend Zeit in die Planung und Vorbereitung des Crowdsourcing. Das verhindert böse Überraschungen und beugt möglichen Enttäuschungen vor. Seien Sie sich bewusst, dass Crowdsourcing nicht immer genau die Ergebnisse liefert, die Sie sich zu Beginn vorgestellt haben. Aber bleiben Sie offen und sehen Sie das Crowdsourcing auch als eine Art Experiment. Unter Umständen werden Sie am Ende positiv überrascht und gewinnen völlig neue Sichtweisen und Lösungsansätze, an die Sie zuvor nie gedacht hätten.

Viele Informationen und Publikationen zum Thema Crowdsourcing für Unternehmen hält auch der Deutsche Crowdsourcing Verband bereit.