IHK-Regionalausschuss tauscht sich über Folgen der neuen US-Handelspolitik aus
Dass die heimische Wirtschaft die Entwicklungen in den USA im Blick haben muss, machte Christoph Angerbauer dem Ausschuss deutlich. Der Bereichsleiter für Außenwirtschaft bei der IHK für München und Oberbayern war erste wenige Tage vor der Sitzung des Regionalausschusses mit einer Delegationsreise in der US-Hauptstadt Washington D.C. „Die Vereinigten Staaten sind bislang das Top-Exportland der bayerischen Wirtschaft – jetzt sagen aber immer mehr Firmen bei uns: Es fehlt an Verlässlichkeit und Planungssicherheit in den Handelsbeziehungen“, so Angerbauer. „Make America great again (MAGA)“ sei nach wie vor der Maßstab für das politische Handeln von Trump. Vieles wolle Trump bis zu den sogenannten Midterms durchbringen, da die Republikaner aktuell die Mehrheit in beiden Kammern stellen.
Trumps Unberechenbarkeit macht es den Unternehmen im Landkreis, die mit US-amerikanischen Kunden oder Lieferanten zusammenarbeiten, extrem schwer zu planen, bekräftigten die Regionalausschussmitglieder. Der Außenwirtschaftsexperte der IHK riet den Unternehmerinnen und Unternehmern: „Bereiten Sie sich auf verschiedene Szenarien vor – sowohl auf das bestmögliche, als auch auf das schlechtmöglichste Szenario! “ Außerdem sollten Unternehmen mit ihren bestehenden Geschäftspartnern in den USA das Gespräch suchen und ihre bestehenden Verträge dahingehend überprüfen, wer anfallende Zölle zu tragen hat – meist sei das die amerikanische Seite.
„Wenn wir in Europa und Deutschland unsere eigenen Hausaufgaben machen, die bürokratischen Schrauben lösen und Investitionen erleichtern, können wir die Verluste, die uns durch die US-Strafzölle drohen, bei weitem ausgleichen“, so Nikolaus Binder, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Traunstein. Er mahnt zugleich, nicht in Panik zu verfallen: „Trump kündigt viel an und will so Unruhe stiften. Darauf sollten wir nicht reinfallen. Bleiben wir selbstbewusst und verhalten uns nicht wie das Kaninchen vor der Schlange!“