Kessel: „Haushaltslöcher nicht auf dem Rücken der Unternehmen stopfen“
Hepberg hob den Hebesatz um 50 Prozentpunkte auf 400 Prozent an, in Kösching stieg der Hebesatz auf 390 Prozent (plus 10 Prozentpunkte), Kipfenberg drehte die Gewerbesteuer um 10 Prozentpunkte auf 310 Prozent und Wettstetten erhöhte auf 375 Prozent (plus 25 Prozentpunkte). Alle anderen Städte und Gemeinden blieben bei ihren bisherigen Prozentsätzen.
Angesichts der zunehmenden finanziellen Engpässe bei zeitgleich weiter steigenden Kosten und Ausgaben der Städte und Gemeinden hatte die IHK bereits befürchtet, dass auch im Landkreis einige Gemeinden ihre Hebesätze anheben könnten. Alexander Kessel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Eichstätt, fordert daher weiterhin Augenmaß. „Dass der Großteil der Gemeinden und Städte angesichts ihrer finanziellen Lage unter Druck steht, ist nachvollziehbar. Die Haushaltslöcher dürfen aber nicht auf dem Rücken der heimischen Unternehmen gestopft werden“, sagt Kessel.
Gesetzlich ist den Gemeinden bundesweit ein Mindesthebesatz von 200 Prozent vorgeschrieben, den die neue Bundesregierung laut ihrem Koalitionsvertrag auf 280 Prozent erhöhen will. Den höchsten Hebesatz bei der Gewerbesteuer im Landkreis wies mit 400 Prozent die Gemeinde Hepberg auf. Mit jeweils 300 Prozent erhoben Altmannstein, Kinding, Pollenfeld, Schernfeld und Walting den niedrigsten Gewerbesteuerhebesatz im Landkreis. Im Zehnjahresvergleich senkte keine Kommune ihre Hebesätze, während in sieben Kommunen die Hebesätze um bis zu 50 Prozentpunkte stiegen.