Die Bildhauerin Sophia Mainka transformiert den Kunstbegriff des "traditionellen Konstrukts im Raum" zu einer persönlichen Aussage, die sich in einem Mix unterschiedlicher Werkstoffe manifestiert. Die Frage nach dem Verhältnis zwischen regionalem Handlungsbedarf und globalen Herausforderungen beschäftigt sie gleichermaßen wie das Thema Dimension und Wandel des Zusammenlebens mit und in der Natur. Dabei reflektiert die Münchnerin bewusst auch ihre biografische Herkunft, die sie selbst als mitteleuropäische "Vorort-Mittelschicht” bezeichnet. Aus diesem Spannungsfeld einer durchaus ernst gemeinten Erforschung ihrer eigenen bürgerlichen Herkunft, die Mainka stellvertretend für die ganze Welt und ihre Zivilisation sieht, und dem subtilen Umgang mit Materialien, schöpfen ihre Objekte, Wesen und Texte eine besondere Kraft. Für die IHK entstanden vier zweiteilige Wandobjekte aus Stein und Piktogrammen, die im Kontext des Unternehmens als Sinnbilder für Arbeitsprozesse und Dienstleistungen gedeutet werden können. Der Kontrast zwischen Beton und monochromer plastischer Bildtafel erzeugt eine irritierende haptische Ästhetik, die uns fasziniert innehalten läßt.
Frank Sauer