BIHK-Energiewende-Barometer: Bayerns Industrie leidet
Seit 2013 wird diese Umfrage jährlich durchgeführt, aber nur selten waren die Ergebnisse so alarmierend wie in diesem Herbst. BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl hat am 14. September die Ergebnisse des BIHK-Energiewende-Barometers vorgestellt. An der Umfrage hatten sich in Bayern knapp 600 Unternehmen beteiligt. Der Tenor war laut Gößl eindeutig: Fast die Hälfte der Unternehmen im Freistaat (47 Prozent) rechnet mit negativen oder stark negativen Auswirkungen der Energiewende auf ihre Geschäfte. In Industriebetrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern war die Situation besonders dramatisch: Hier gaben 71 Prozent der Befragten an, die hohen Energiepreise gefährdeten ihre Wettbewerbsfähigkeit. Gößl machte klar, was das bedeutet: weniger Investitionen, Forschung, Entwicklung und Klimaschutz.
Es sei absurd, kritisierte Gößl, wie die Politik das Engagement der Unternehmen für den Klimaschutz ausbremse. Laut Umfrage kritisierten 64 Prozent der befragten Unternehmen die fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit der Energiepolitik, 58 Prozent zu viel Bürokratie und weitere 44 Prozent zu langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren. Gößl betonte, wie aktiv Bayerns Unternehmen Klimaschutz betrieben. Mehr als die Hälfte habe ein Klimaneutralitätsziel oder sei klimaneutral. Rund 70 Prozent der befragten Unternehmen versorge sich mit erneuerbaren Energien oder plane diesen Schritt.