In der Sitzung des Digitalisierungsausschusses am 15. März 2022 stand die bayerische Digitalpolitik im Fokus.
Zum Beginn der Sitzung erörterte der Ausschuss kurz die aktuelle Lage durch den Krieg in der Ukraine ein und unterstrichen dabei die gestiegene Wichtigkeit von Cybersicherheitsmaßnahmen für hiesige Unternehmen.
Anschließend widmete sich der Ausschuss zwei besonderen digitalpolitischen Maßnahmen in Bayern:
Mit dem Entwurf des Bayerischen Digitalgesetzes verspricht die bayerische Staatsregierung die bundesweit erstmalige Verankerung einer „Charta“ digitaler Rechte und Gewährleistungen und will Bayern zum europäischen E-Government-Champion werden lassen. Dr. Wolfgang Denkhaus und Dr. Christoph-Maximilian Zeitler vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales stellten den Entwurf vor, der aktuell dem bayerischen Landtag vorliegt und bis Sommer 2022 verabschiedet werden soll.
Der Ausschussvorsitzende Gerhard Müller begrüßte das Vorhaben, verdeutlichte aber auch den dringenden Bedarf der Unternehmen, endlich vollumfänglich, nutzerfreundliche digitale Verwaltungslösungen zur Verfügung zu haben. Hier können erhebliche Bürokratiekosten auf beiden Seiten eingespart werden. Dabei solle der Fokus nicht nur auf Bayern gelegt sondern vielmehr bundesweit einheitliche oder standardisierte Lösungen umgesetzt werden. Laut Müller haben Unternehmen kein Verständnis dafür, in jedem Bundesland neue Prozesse und Tools für das gleiche Anliegen vorzufinden.
Mit dem Digitalplan Bayern 2030 will sich der Freistaat eine umfassende Digitalstrategie geben, an deren Entwicklung sich Experten, Bürger und Unternehmen einbringen konnten. Bis zum Sommer 2022 soll der Digitalplan Bayern 2030 aus diesen Erkenntnissen entwickelt und veröffentlicht werden. Dr. Franziska Armbruster vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales stellte den aktuellen Stand des Digitalplans v.a. zu den wirtschaftsrelevanten Aspekten vor. Im Rahmen des anschließenden Austauschs mit den Ausschussmitgliedern zu den Bedarfen der Unternehmen für eine erfolgreiche Digitalisierung wurde vor allem auf die Notwendigkeit hingewiesen, in allen Lern- und Arbeitsphasen für mehr digitale Kompetenzen zu sorgen.
Franziska Neuberger gab abschließend einen Überblick über die Ende 2021 durchgeführte IHK-Digitalisierungsumfrage, laut der sich 34 Prozent der Unternehmen digital als gut oder sehr gut aufgestellt einschätzen. Hier sei noch viel Aufholpotenzial.
www.ihk-muenchen.de/IHK-Digitalisierungsumfrage