Bayerisches Wirtschaftsarchiv

Exponate des BWA 2022

Retten – Löschen – Bergen – Schützen – diese vier Kernaufgaben nehmen auch die Fabrikfeuerwehren wahr. Welche Bedeutung diesen wichtigen betrieblichen Einrichtungen zukommt, lässt sich aus den reichhaltig vorhandenen Materialien im Bayerischen Wirtschaftsarchiv ablesen.

Dr. Harald Müller, Wiss. Mitarbeiter im Bayerischen Wirtschaftsarchiv

Der bayerische König hatte seinerzeit eine kostenfreie allgemeine Impfung verfügt. Welche Bedeutung diese Maßnahme hatte, lässt sich auch daran ablesen, dass Schutzpocken-Impfungs-Scheine sorgfältig aufbewahrt wurden und sich gerade in persönlichen Nachlässen des Bayerischen Wirtschaftsarchivs bis heute erhalten haben.

Dr. Eva Moser, Leiterin des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Die chemische Industrie entwickelte sich in Bayern zu einer Haupttriebkraft der zweiten Industrialisierungswelle im Bereich der Produktionsgüter. Im Bayerischen Wirtschaftsarchiv ist diese für den Freistaat wichtige Branche in ihrer vielfältigen Ausprägung dokumentiert.

Dr. Richard Winkler, stv. Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Die drei Köpfe auf dem Ausstellungsplakat des Grafikers Max Eschle (1890-1979) symbolisierten „Erfinder, Künstler, Arbeiter“. Die Gewerbeschau sollte – wie seinerzeit die Weltausstellung 1878 in Paris - das wirtschaftspolitische Selbstverständnis eines besiegten Landes zurückbringen. Im Bayerischen Wirtschaftsarchiv finden sich zahlreiche Dokumente und Erinnerungsstücke zur Deutschen Gewerbeschau 1922.

Dr. Harald Müller M.A., Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

1892 wurden in Bayern auch zwei weibliche Assistentinnen ernannt. Sie sollten die Arbeitsverhältnisse bei Heimarbeiterinnen kontrollieren. Das Bayerische Wirtschaftsarchiv verwahrt die Jahresberichte der Königlichen Fabrikinspektoren, die einen Einblick in die harte Arbeitswelt von einst bieten.

Dr. Richard Winkler, stv. Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Ende des 19. Jahrhunderts breitete sich bei Komponisten, Dichtern und Malern, aber auch beim Bildungsbürgertum eine stürmische Wagner-Begeisterung aus. Auch in den Beständen des Bayerischen Wirtschaftsarchivs hat sie ihren Niederschlag gefunden.

Dr. Harald Müller, Wiss. Mitarbeiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Maßgeblich für die Zeitbestimmungen war die Fabrikuhr. Vor der Einführung von Kontrollapparaten musste der Arbeiter beim Betreten der Fabrik eine Marke in Empfang nehmen und sie beim Verlassen in einen dafür bestimmten Kasten legen. Die Veränderungen der Arbeitswelt dokumentieren die Arbeitsordnungen sehr anschaulich. Das Bayerische Wirtschaftsarchiv verwahrt zahlreiche Bestimmungen aus einer Vielzahl von Branchen.

Dr. Eva Moser, Leiterin des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Der Betrieb der Thomasbrauerei lief so gut, dass dort kurz vor dem Ersten Weltkrieg 300 Beschäftigte arbeiteten. Das ehemalige Stammhaus am Kapuzinerplatz besteht noch heute als Gaststätte und verfügt als letzte Erinnerung über eine Gebrüder-Thomass-Stube. Die historische Überlieferung der Brauerei hat sich im Bayerischen Wirtschaftsarchiv erhalten.

Dr. Richard Winkler, stv. Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts gab es für Fabrikarbeiterinnen und Fabrikarbeiter keinen bezahlten Urlaub. Erst 1903 setzten Brauereiarbeiter diesen Anspruch erstmals durch. Ihr Tarifvertrag garantierte ihnen drei Tage im Jahr. Die Entwicklung der Arbeitszeit hat in den Beständen des Bayerischen Wirtschaftsarchivs vielfältigen Niederschlag gefunden.

Dr. Harald Müller, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

In unserem Archiv ist nicht nur die Firma Riffelmacher & Weinberger dokumentiert. Wir verwahren auch Unterlagen der früheren, ebenfalls in Roth ansässigen Christbaumschmuckfabrik Fritz Stadelmann. 1898 hatte der Firmengründer und gelernte Kaminkehrer die Fertigung aufgenommen. Die Produkte aus Roth schafften es bis in den Petersdom. 2002 kam die Herstellung zum Erliegen.

Dr. Eva Moser, Leiterin des Bayerischen Wirtschaftsarchivs