Bayerisches Wirtschaftsarchiv

Exponate des BWA 2021

Im neuen Band unserer Schriftenreihe schildert Eva Moser auch, wie die Schwiegereltern von Thomas Mann, Prof. Alfred Pringsheim und seine Frau Hedwig, nach ihrem erzwungenen Abschied von der Villa in der Arcisstraße im Drey-Gebäude bis 1937 eine neue Heimat fanden.

Dr. Richard Winkler, stv. Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

1866 gründete der aus Augsburg stammende Georg Krauß (ab 1905 Ritter von Krauß) in München die zweite Lokomotivfabrik. Beide Unternehmen florierten, bis Mitte der 1920er Jahre eine Krise im deutschen Lokomotivbau einsetzte und 1931 eine Fusion zur Krauss-Maffei AG unausweichlich wurde. Das Bayerische Wirtschaftsarchiv verwahrt die historische Überlieferung des großen Industrieunternehmens bis zurück in die Gründungsjahre.

Dr. Harald Müller, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Die Prinzregentenzeit hat im Bayerischen Wirtschaftsarchiv vielfältigen Niederschlag gefunden. Dazu gehören auch zahlreiche Gedenkmedaillen und Auszeichnungen für Industrie- und Gewerbeausstellungen, die mit dem Porträt von Prinz Luitpold versehen sind.

Dr. Eva Moser, Leiterin des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Mit seinen reichhaltigen Beständen dokumentiert das Bayerische Wirtschaftsarchiv auf vielfältige Weise den breiten Wirkungskreis jüdischer Unternehmerpersönlichkeiten. Auch in den bayerischen Industrie- und Handelskammern setzten sich jüdische Fabrikanten und Kaufleute für die wirtschaftlichen Belange ihres Landes ein. Der renommierte Bankier Moritz Guggenheimer übte als Präsident von 1869 bis 1873 das höchste Amt der IHK für München und Oberbayern aus.

Dr. Richard Winkler, stellvertretender Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Als das Zigarettenrauchen in Mode kam, hielt man das schlanke Rauchwerk wegen der vermeintlich leichteren Orienttabake im Vergleich zur Zigarre für weniger schädlich. Die Zigarette galt als Produkt der Moderne und symbolisierte schnelles, genussvolles Leben. Im Bayerischen Wirtschaftsarchiv haben sich zahlreiche Dokumente zur Geschichte der Glimmstängel made in Bavaria erhalten.

Dr. Harald Müller, Wiss. Mitarbeiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Im Zug der Fusion wechselte Joseph Schülein in den Aufsichtsrat der neuen Gesellschaft. Für sein Ausscheiden aus dem Vorstand erhielt er die Schlossbrauerei Kaltenberg zum Buchwert. Sein Sohn Hermann übernahm als Nachfolger des 1924 verstorbenen Friedrich von Mildner das Amt des Generaldirektors. Die „Bier-Hochzeiten“ sind im Bayerischen Wirtschaftsarchiv gut dokumentiert. Auch Teile der Überlieferung von Union und Bürgerbräu haben sich dort noch erhalten.

Dr. Richard Winkler, stv. Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs und Autor von „Ein Bier wie Bayern. Geschichte der Münchner Löwenbrauerei 1818-2003

Karl Gerhard Schmidt – der „König von Hof“, wie ihn „Die Zeit“ einmal titulierte – zählte zu den großen Mäzenen in Nordbayern. So rief er unter anderem die Stiftung „Freunde von Bayreuth“ ins Leben, eine einflussreiche Vereinigung von Förderern der Bayreuther Festspiele. Außerdem hat er sich aus politischer Verantwortung um die Unterstützung der strukturschwachen Gebiete dieser Region verdient gemacht. Die historische Überlieferung seines Bankhauses hat im Bayerischen Wirtschaftsarchiv eine neue Heimat gefunden.

Dr. Harald Müller, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Erst 1950 wurden in der Bundesrepublik Deutschland die Lebensmittelmarken abgeschafft. Heute gibt es einen Sammlermarkt für diese Erinnerungsstücke aus der Not der Kriegsjahre. Das Bayerische Wirtschaftsarchiv verfügt über eine reichhaltige Kollektion dieser einst so überlebenswichtigen Alltagszeugnisse aus Bayern.

Dr. Eva Moser, Leiterin des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Für den Aufschwung Bayerns zu einer der führenden Industrie- und Innovationsregionen Deutschlands war die Versorgung mit sicherer und bezahlbarer Energie unabdingbar. Der seit 2005 im BWA verwahrte umfangreiche Archivbestand der Bayernwerk AG spiegelt diese Entwicklung wider.

Dr. Richard Winkler, stv. Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Neben hohen Beamten, Akademikern, Künstlern und Offizieren gehörten auch Unternehmerpersönlichkeiten von Rang und Namen der Schwadron der Pappenheimer an. So lud Geheimrat Friedrich von Mildner, Generaldirektor der Löwenbrauerei, im Sommer gern zu Treffen in seinem Privatgarten in der Brauerei ein. Das Bayerische Wirtschaftsarchiv dokumentiert exemplarisch das Wirken dieser liebenswürdigen geselligen Vereinigung.

Dr. Eva Moser, Leiterin des Bayerischen Wirtschaftsarchivs

Die Brauereien nutzten gerne die Wochen vor Heiligabend, um gehaltvolles Bier als Gabe auf den Festtisch zu bringen. Die Werbung für diese Sonderaktionen hat sich ebenso wie eine bunte Vielfalt an Belegen für vorweihnachtliche Aktivitäten aus der Firmenwelt im Bayerischen Wirtschaftsarchiv erhalten.

Dr. Richard Winkler, stv. Leiter des Bayerischen Wirtschaftsarchivs