Einsatzmöglichkeiten der Elektromobilität im Unternehmen
Bevor Sie die Umstellung des Fuhrparks auf Elektromobilität angehen, ist es unerlässlich, sich ein Bild über die Fahrleistungen der einzelnen Mitarbeiter zu machen. Für viele Mitarbeiter ist es sicher möglich, direkt vom Verbrennungsmotor auf Elektromobilität zu wechseln. In anderen Bereichen, insbesondere bei Langstreckenfahrten und Lieferungen, muss der Einsatz von BEV genau geplant werden. Mit dem richtigen Fachwissen ist es bereits heute möglich, Elektromobilität für die meisten Strecken zu nutzen. Folgende Einsatzmöglichkeiten gibt es:
Fahrzeugpools
Ein Fahrzeugpool schafft ideale Bedingungen für die Nutzung der Elektromobilität in Unternehmen. Denn er trennt Fahrzeug und Fahrer. Der Pool muss individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen Unternehmens zugeschnitten sein und sich aus folgenden Fahrzeugen zusammensetzen:
- BEV für kurze und mittlere Strecken
- Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor für lange Strecken oder das Ziehen von Anhängern
- Fahrräder, E-Bikes und E-Roller als Vervollständigung des Pools
Damit die Einrichtung und Nutzung eines Fahrzeugpools im Unternehmen funktioniert, kommt es auf die richtigen Voraussetzungen an. Dazu gehören:
- einfache Abläufe bei der Fahrzeugbereitstellung und -rückgabe
- Einweisung und Betreuung der Nutzer
- geeignete Fahrzeuge in ausreichender Menge und Verfügbarkeit
- professionelle Pflege und Wartung für einen guten Fahrzeugzustand
Tipp: Ab einem Bestand von etwa zehn Fahrzeugen ist es empfehlenswert, eine professionelle Dispositionssoftware zu nutzen, um den Einsatz der Fahrzeuge zu steuern.
Dienstwagen
Nach den Werkstatt- und Montagewagen sind Dienstwagen mit privater Nutzung die zweitgrößte Gruppe der im Unternehmen genutzten Fahrzeuge. Dank der rasant wachsenden Modellvielfalt, stetig steigender Reichweiten und steuerlicher Anreize werden Elektroautos als Dienstwagen immer interessanter. Folgende Maßnahmen erleichtern es Unternehmen und Mitarbeiter zusätzlich, die Elektromobilität zu nutzen:
- genaue Analyse der Fahrleistung jedes Mitarbeiters
- Dienstreisekonzept für Langstrecken (z. B. Bahnfahrten)
- gemischter Fahrzeugpool in der Übergangszeit
- Mobilitätsbudget für private Fahrten (z. B. Mietwagen), wenn BEV nicht möglich
- Ladepunkte am Arbeitsplatz und gegebenenfalls am Wohnort
Pendlermobilität
Die moderne Elektromobilität eröffnet Arbeitgebern weitere Möglichkeiten, ihren Mitarbeitern den Weg zur Arbeit zu erleichtern, es muss nicht immer ein Auto sein. Folgende Möglichkeiten bieten sich an:
- bis 10 km einfacher Weg: Pedelec, S-Pedelec oder E-Bike (z. B. als Fahrradleasing)
- bis 15 km einfacher Weg: E-Motorroller (z. B. über Gehaltsvorschuss finanziert)
Tipp: Mitarbeiterbefragungen und Workshops erhöhen die Akzeptanz solcher Angebote.
Elektromobilität für Auszubildende
Junge Menschen legen in der Regel weiterhin früh die Führerscheinprüfung ab, allerdings hat das Auto als Symbol für Status und Freiheit ausgedient. Junge Menschen wechseln ganz selbstverständlich situativ die Verkehrsmittel und nutzen den ÖPNV, Carsharing oder das Fahrrad. Dazu verfügen die meisten über ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein. Angebote für Elektromobilität steigern die Arbeitgeberattraktivität gezielt bei potenziellen Azubis und erschließen ganz neue Interessentengruppen.
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