Welche Kanäle gehören zum klassischen Marketing?
Das klassische Marketing bietet Ihnen eine Fülle an Möglichkeiten, Ihre Botschaft „an den Kunden zu bringen“. Wir stellen Ihnen die Marketingkanäle im klassischen Segment kompakt vor.
Printwerbung in Zeitungen und Magazinen
Die gute alte Anzeige funktioniert bis heute. Wichtig dabei ist, dass Sie das passende Medium für Ihr Unternehmen auswählen. Als Betreiber eines Kosmetikinstituts in Bogenhausen wäre eine Anzeige in der „Süddeutschen“ zu teuer, zudem würden Sie nur einen geringen Teil Ihrer Zielgruppe erreichen. Dagegen ist der „Bogenhausener Anzeiger“ eine Überlegung wert.
Zeitungen und Magazine werden für die unterschiedlichsten Branchen und Zielgruppen angeboten. Es stehen professionelle Fachmagazine und Blätter selbst für die ausgefallensten Hobbys zu Wahl. So findet nahezu jede Branche das passende Special-Interest-Produkt (zum Beispiel Angeln, Basteln, Stricken, Produktion, Medizin, Pferdesport, Industrie, Architektur …).
Werbung im Radio
Radiospots sind eine besonders subtile Form der Werbung, denn die meisten Hörer nehmen diese Art des klassischen Marketings nicht bewusst wahr. Das Radio unterhält nebenbei, die Konzentration liegt auf der eigentlichen Beschäftigung und spätestens, wenn die Werbung kommt, schalten die meisten geistig ab. Das macht aber nichts. Denn das Marketing im Radio wirkt im Unterbewusstsein. Hören Verbraucher einen Spot im regionalen oder überregionalen Programm mehrfach, prägt er sich in das Gedächtnis ein. Denken Sie an Carglass oder Seitenbacher Müsli – es gibt für Verbraucher kein Entkommen.
Werbung im TV
Auch Fernsehwerbung funktioniert. Mit dem richtigen Konzept bleiben die Spots im Gedächtnis. Das zeigen beispielsweise die Familie von CHECK24 und viele Jingles aus den letzten 20 bis 30 Jahren, die die Kunden selbst heute nicht vergessen haben. Dazu gehören „So schmeckt der Sommer“ von Langnese oder „Nichts ist unmöglich“ von Toyota. Für Gründer, Kleinunternehmer und Solo-Selbstständige ist dieser Kanal aufgrund der hohen Kosten allerdings meist nicht geeignet.
Außenwerbung mit Flyern und Plakaten
Ob Flyer und Plakate für Ihr Unternehmen sinnvoll sind, hängt stark von der jeweiligen Branche ab.
- Im Bereich Hotel, Restaurants und Cafés (HoReCa) gehören Flyer einfach dazu. Ob Pizzeria, gutbürgerliche Gaststätte oder Frühstückspension – mit Werbezetteln weisen Sie Kunden auf Ihr Angebot hin und verteilen Rabattgutscheine und Coupons.
- Ebenso sind Flyer ideal für Werbegemeinschaften, die ihre Kunden gegenseitig auf die verschiedenen Angebote aufmerksam machen.
- Auch Onlineshops profitieren, wenn die Kunden zusammen mit der bestellten Ware einen Coupon für eine Folgebestellung oder eine Übersicht über die aktuellen Angebote der Saison sowie reduzierte Waren erhalten.
- Plakate sind insbesondere im stationären Handel vielseitig einsetzbar. Machen Sie in Ihren Schaufenstern auf die Eröffnung, Saisonverkäufe oder besondere Angebote aufmerksam. Auch Werbeplakate in der Umgebung des Geschäfts erhöhen das Interesse potenzieller Kunden.
- In den Bereichen Medizin und Kosmetik sind die Produkte häufig erklärungsbedürftig. Dabei bieten sich hochwertige Flyer geradezu an, um den Kunden den Produktnutzen und die Vorteile zu bereits bekannten Lösungen zu vermitteln.
Ein guter Flyer spiegelt das Design und die Farben Ihres Unternehmens wider. Beauftragen Sie einen professionellen Drucker und
sparen Sie nicht beim Layout. Kostenlose Grafiken wirken selten überzeugend und sind nicht einzigartig. Verteilen Sie den Text gut lesbar und formulieren Sie sauber und knapp.
Direkt-Marketing
Direkt-Marketing gehört zu den Formen des klassischen Marketings, die sich für bestimmte Produkte sehr gut eignen. Werbebriefe, Mails, Callcenter, Messeauftritte und Vertreter erzielen in vielen Branchen beachtliche Umsätze. Allerdings ist zu bedenken, dass für den Kontakt zum Endkunden (B2C) enge rechtliche Rahmenbedingungen gelten. Informieren Sie sich im
Ratgeber zu den Möglichkeiten und Grenzen.
Netzwerk-Marketing
Wie klassisch Netzwerk-Marketing ist, zeigt sich, wenn von einem der Pioniere dieser Strategie die Rede ist: Tupperware. Verkäufer, die auf Veranstaltungen bei privaten Gastgebern neue Gastgeber gewinnen und langfristig neue Verkäufer rekrutieren, sind ein Erfolgsmodell. In den USA ist Netzwerk-Marketing sehr verbreitet, aber auch hierzulande funktioniert das Konzept in einigen Bereichen gut. Dazu gehören:
- Tupperware
- Dessous und Sexspielzeug
- Kosmetik
- Kochgeräte wie der Thermomix
- Putzmittel
- Nahrungsergänzungsmittel
- Fenster und Wintergärten
- Versicherungen
Auch hier sind die rechtlichen Grenzen dringend zu beachten. Netzwerk- und Multi-Level-Marketing sind erlaubt, sofern es sich dabei nicht um ein Schneeballsystem handelt. Informieren Sie sich zu den rechtlichen Themen im
Ratgeber Werbung von A-Z Multilevelmarketing.
PR (Public Relations) Öffentlichkeitsarbeit
PR gehört nicht zum klassischen Marketing im eigentlichen Sinne. Aber besonders für Gründer, Kleinunternehmer und Solo-Selbstständige mit niedrigem Werbeetat sind Pressemitteilungen ideal. Die Veröffentlichung der Mitteilungen in den relevanten Medien oder ein daraufhin erscheinender Artikel bringt Ihrem Unternehmen wertvolle Aufmerksamkeit und kostet nur etwas Arbeitszeit.
Das klassische Marketing bietet viel für die Verkaufsförderung
Zusätzlich zu Werbemaßnahmen gibt es im klassischen Marketing viele weitere Möglichkeiten, positive Aufmerksamkeit auf Ihr Unternehmen oder ein besonderes Produkt zu lenken, ohne direkt Werbung zu machen.
- Guerilla-Marketing: Wenig Einsatz, große Wirkung ist die Idee dieser Variante. Wie es gehen kann, zeigte das Münchener Unternehmen Giller Reisen. Mit dem Finger schrieben die Mitarbeiter ein sonniges Reiseziel und die Kosten auf zugeschneite Autos. Unter den Scheibenwischer kam eine Visitenkarte des Reisebüros.
- Sponsoring: Unterstützen Sie den Fußballverein oder eine soziale Einrichtung vor Ort. Stellen Sie beim nächsten Reitturnier einen Preis zur Verfügung und zeigen Sie Ihre Verwurzelung und Ihr Engagement in der Gemeinde.
- Gewinnspiele: Jeder gewinnt gern, das funktioniert per Post ebenso wie direkt im Ladengeschäft. Nutzen Sie die Chance, um Ihr Unternehmen bekannt zu machen und in gute Erinnerung zu rufen.
- Sampling und Kooperationssampling: Verteilen Sie Produktproben und bringen Sie Verbraucher so auf den Geschmack. Kooperationssampling ist besonders günstig, weil Sie keine Promoter für die Verteilung einsetzen. Bitten Sie stattdessen andere Unternehmer um Hilfe. Brotaufstriche verteilt der Bäcker sicher gern und Hautpflege erfreut die Badegäste im Schwimmbad.
- Product-Placement: Setzen Sie Ihr Produkt in einem Film oder Video „nebenbei“ in Szene oder lassen Sie einen Prominenten aus der Region damit öffentlich auftreten. Aber beachten Sie die rechtlichen Rahmenbedingungen.
- Eventmarketing: Nutzen Sie Messen, Konferenzen und Sportveranstaltungen, um Ihr Produkt gezielt vorzustellen und zu vermarkten.
- Virales Marketing: Diese Variante gehört zwar nicht zum klassischen Marketing, ist aber für Gründer und Kleinunternehmer ideal. Hier versuchen Sie, eine Nachricht über Ihr Produkt oder Ihr Unternehmen so in den sozialen Medien zu platzieren, dass diese von immer mehr Nutzern geteilt wird und sich wie ein „Virus“ verbreitet.
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