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IHK Studie

Rohstoffreport Bayern 2025

Der Rohstoffreport Bayern 2025 informiert über den aktuellen Stand der Rohstoffversorgung bei den bayerischen Unternehmen. Dazu haben die bayerischen Industrie- und Handelskammern eine ausführliche Befragung ihrer Mitgliedsunternehmen durchgeführt.

Rund 7.000 bayerische Unternehmen aus potenziell rohstoffrelevanten Wirtschaftszweigen wurden zu ihrer Situation bei der Verwendung, Versorgung und Beschaffung von Rohstoffen befragt. Berücksichtigt wurden ausschließlich mineralische, nicht jedoch energetische Rohstoffe. Die Ergebnisse der Befragung dienen als Grundlage für den vorliegenden Report.

Bayernweit haben sich 646 Unternehmen aus verschiedenen Branchen beteiligt, darunter überwiegend kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Dabei kann jedes zweite Unternehmen einer der drei Branchen zugeordnet werden: Baugewerbe, Metallerzeugung und -bearbeitung bzw. Herstellung von Metallerzeugnissen sowie Maschinenbau.

Kernergebnisse

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Basismetalle sowie Steine und Erden überproportional in Verwendung

Über 80 Prozent der Unternehmen verwenden eine der in der Befragung aufgelisteten Rohstoffkategorien. Ein besonders hoher prozentualer Anteil davon liegt bei Basismetallen (67 Prozent) und bei Steinen und Erden (40 Prozent) vor. Deutlich geringer fällt der Anteil bei Seltenen Erden aus (4 Prozent).

Sehr hohe Zahl an Unternehmen von Preissteigerungen betroffen

Fast drei Viertel der befragten Unternehmen geben an, bei den in ihrem Unternehmen zum Einsatz kommenden Rohstoffen von Preissteigerungen betroffen zu sein. Insbesondere Unternehmen, bei denen Basismetalle sowie Steine und Erden zum Einsatz kommen, sehen sich steigenden Preisen ausgesetzt.

Unternehmen weiterhin mit Versorgungsengpässen konfrontiert

Insgesamt verzeichnen mehr als ein Viertel der Befragten Engpässe bei der Versorgung ihres Unternehmens mit Rohstoffen. Vor allem Unternehmen, die Steine und Erden verwenden, sind von Versorgungsengpässen betroffen - der Anteil nahm im Vergleich zur letzten Befragung im Jahr 2018 um 10 Prozent zu.

Vielfältige Gründe ursächlich für die Rohstoffknappheit

Ursachen für die eingeschränkte Verfügbarkeit von Rohstoffen in bayerischen Unternehmen sind vielschichtig. Geringe Produktionskapazitäten und handelspolitische Maßnahmen werden als Hauptgründe genannt, während eine steigende Nachfrage und Umwelteinflüsse seltener als ursächlich betrachtet werden.

Verschlechterung der Versorgungssituation erwartet

Mit einer grundsätzlichen Verbesserung der Versorgungssituation rechnen in den nächsten 5 Jahren nur wenige Unternehmen. Stattdessen befürchten über 90 Prozent der Unternehmen, dass es zu keiner Veränderung und eher zu einer Verschlechterung der Versorgungssituation kommt.

Maßnahmen bei der Rohstoffbeschaffung

Drei Viertel der Unternehmen optimieren ihre Rohstoffbeschaffung, indem sie ihre Lagerhaltung anpassen. Aber ebenso die Diversifizierung der Rohstoffbezugsquellen und -lieferanten wird als geeignete Maßnahme angesehen. Von Seiten der Politik erwarten die Unternahmen bessere Planungssicherheit durch verlässlichere Rahmenbedingungen und effizientere Genehmigungsverfahren (63 Prozent). Außerdem fordern die Unternehmen, dass die Politik sie bei der Rohstoffbeschaffung unterstützt, indem sie für freie Rohstoffmärkte sorgt und die Rahmenbedingungen für die Gewinnung heimischer Rohstoffe vereinfacht.

Maßnahmen im Bereich Ressourceneffizienz

Die bayerischen Unternehmen ergreifen Maßnahmen im Bereich Ressourceneffizienz allen voran im Produktionsprozess. Die meisten setzen bei der Minimierung des Abfallanteils an. Über 90 Prozent der Unternehmen werden auch im Umfeld der Produktion tätig, indem sie Mitarbeitende für einen verantwortungsvollen Umgang mit Materialien sensibilisieren. Um die Wirtschaft im Bereich Ressourceneffizienz zu unterstützen, fordern drei Viertel der Betriebe zudem, dass die Politik stärker mit ihnen zusammenarbeitet.

Verwendung von Konfliktmineralien

Die Befragung bei den bayerischen Betrieben ergab, dass der Großteil der Unternehmen keine Konfliktrohstoffe verwendet. Lediglich in 13 Prozent der Betriebe finden die Rohstoffe Zinn, Tantal, Wolfram, deren Erze oder Gold Verwendung, die möglicherweise aus Konfliktregionen stammen. In Bezug auf den Dodd-Frank-Act und die EU-Konfliktmineralienverordnung machen viele Unternehmen keine Angabe. Die eingegangenen Antworten zeigen, dass mehr Unternehmen von der EU-Konfliktmineralienverordnung betroffen sind als vom Dodd-Frank-Act.

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