Der Luftverkehr steht ganz besonders am Pranger. Das ist leider eine Tatsache. Wie fundiert die Inhalte von Flugscham-Debatten sind, ist jedoch eine andere Frage. Hier stellt der rein symbolische Gehalt die inhaltliche Auseinandersetzung immer wieder in den Schatten.
Das lässt sich zum Beispiel an der vehementen Kritik beobachten, die sich gegen den innerdeutschen Luftverkehr richtet. Diese Debatte kreist um 0,3 % der deutschen CO2-Emissionen und stellt milliardenteure Forderungen zur weiteren Reduktion dieses winzigen Anteils. Gleichzeitig kümmert sie sich wenig um die große Bedeutung dieses Flugsegments für den internationalen Drehkreuzverkehr, der die effizienteste Art ist, möglichst viele Städtepaare mit möglichst wenigen Flügen zu verbinden. Wenn Güter und Personen aus München, Stuttgart und Hamburg nämlich gebündelt von Berlin nach New York geflogen werden, anstatt jeweils in einer separaten Maschine, ist das nicht nur wirtschaftlich effizienter, sondern spart auch eine erhebliche Menge Treibhausgasemissionen ein.
Als Branche sind wir alltäglich mit diesen Debatten konfrontiert. Wir dürfen uns davon aber nicht irre machen lassen und müssen mit nüchterner Rationalität Maßnahmen entwickeln, die ungewollte, klimaschädliche Wirkung des Luftverkehrs so weit wie möglich zu verringern.