Europaflagge und Union Jack vor Big Ben

Ratgeber

Brexit: Was gilt für Unternehmen?

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Der Brexit erstreckt sich über einen langen Zeitraum, von dem Referendum im Juni 2016 bis zum formellen Austritt im Januar 2020, und setzt sich durch Verhandlungen über verschiedene Aspekte fort. Ein Zwischenfazit nach fast acht Jahren zeigt, dass die genauen Auswirkungen auf das Vereinigte Königreich, seine Politik und Wirtschaft weiterhin kontrovers diskutiert werden. Die Herausforderung besteht darin, dass der eigentliche Brexit während der Covid-19-Pandemie erfolgte, was die Erfassung und Einordnung der Effekte erschwerte. Daher bleiben die tatsächlichen Auswirkungen des Brexits hoch umstritten.

Besonders in den Bereichen Warenverkehr, Steuern, Dienstleistungen und technische Standards und Normen hat sich vieles mit dem Handel mit Großbritannien geändert. Wir fassen hier die wichtigsten Änderungen zusammen.

EU-Unternehmen können sich auch auf der von der britischen Regierung eingerichteten Seite in englischer Sprache informieren. Mehr ‎Informationen darüber finden Sie hier.

Aktuelles zu Großbritannien

ETA für Einreise nach Großbritannien & Nordirland ab April 2025 nötig

Frau hastet mit Gepäck durch Flughafen

Ab dem 2. April 2025 benötigen Besucher aus europäischen Ländern eine elektronische Reisegenehmigung (ETA), um nach Großbritannien und Nordirland zu reisen. Anträge können von Staatsangehörigen dieser Länder ab dem 5. März 2025 gestellt werden.
Am einfachsten ist die Beantragung mit der "UK ETA App", die aus dem Google Play oder Apple App Store heruntergeladen werden kann. Personen ohne Smartphone können ihre ETA unter GOV.UK beantragen.
Eine ETA kostet £10 pro Antrag, erlaubt mehrere Reisen und ist zwei Jahre lang gültig oder bis der Reisepass des Inhabers abläuft – je nachdem, was früher eintritt.
Weitere Informationen über das neue ETA-Programm finden Sie auf der offiziellen Website der britischen Regierung hier

Aktuelles (Stand 03.01.2024)

Lastwagen auf der Autobahn

Seit dem 1. Januar 2021 besteht aufgrund des Austritts des Vereinigten Königreichs eine neue Zollgrenze zwischen Großbritannien und der EU.

Die vorläufigen Erleichterungen für die Einfuhr von EU-Waren nach Großbritannien werden schrittweise aufgehoben. Wobei die letzten Neuerungen im Jahr 2024 erwartet werden.

Hier eine Übersicht:

Verlängerung der Ursprungsregeln für
E-Autos und Batterien

Die aktuellen Ursprungsregeln gelten bis zum 31. Dezember 2026. Die EU und das Vereinigte Königreich haben sich auf eine Verlängerung der aktuellen Ursprungsregeln geeinigt. Mehr lesen...

Zollkontrollen: Summarische Eingangsanmeldungen

Safety and Security Declarations sind ab 31. Oktober 2024 Pflicht.

Lebensmittel, Erzeugnisse tierischen Ursprungs und Pflanzenprodukte

Tierische Erzeugnisse und Pflanzenprodukte werden ab Ende Januar 2024 in drei verschiedene Risikoklassen (TOM risk categories) eingeteilt: gering, mittel und hoch. Die Einteilung berücksichtigt sowohl die Warenart als auch das Herkunftsland. Darauf basierend unterscheiden sich die Anforderungen bei der Einfuhr. Mehr lesen...

Lebensmittelkennzeichnung

Seit dem 1. Januar 2024 ist es erforderlich, die Kontaktinformationen eines britischen Unternehmens im Lebensmittelbereich (food business operator) anzugeben.

CE-Kennzeichnung weiterhin anerkannt

CE-Kennzeichnung bleibt unbefristet in Großbritannien gültig.
Damit entfällt die Pflicht zur Umstellung auf das UKCA-Label. Für gewisse Produktgruppen (z.B. Medizinprodukte) gelten abweichende Regelungen.
Mehr lesen...

Die Einigung, der sogenannte Windsor Framework, ergänzt das bestehende Nordirland Protokoll. Neben Fragen der Zollgrenze enthält sie weitere Bestimmungen zu bisher strittigen Themen wie Mehrwertsteuer oder der Rolle des Europäischen Gerichtshofs.

Kernstück der Einigung für den Warenverkehr ist die Einführung von sogenannten grünen und roten Spuren (green and red lanes). Die Nutzung hängt vom Bestimmungsort der Waren ab.

Unternehmen sind verpflichtet, den Bestimmungsort der von ihnen transportierten Waren vorab anzugeben. Dies erfolgt über eine digitale Datenbank. EU-Behörden erhalten Zugriff auf die relevanten Daten.

Für die Einführung der neuen Maßnahmen gibt es noch keine festen Startdaten, sondern nur einen ungefähren Zeitplan:

Ab September 2023 soll das sogennanten Trusted Trader Scheme starten.

Checkliste

Checkliste: Bin ich vom Brexit betroffen?

Mein Unternehmen hat Handelsbeziehungen mit Partnern in Großbritannien.

Zur Handlungsempfehlung Warenverkehr & Zoll

In meiner Lieferkette gibt es Vorprodukte aus Großbritannien.

Zur Handlungsempfehlung Warenverkehr & Zoll

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