Tipp 4: Unterbinden Sie fremde Office-Macros.
Das Bayerische Landesamt für Datenschutz warnt: "Ein seit Jahren gängiger Angriffsweg, um Schadsoftware zu verbreiten und auszuführen, ist deshalb der E-Mail-Versand von Office-Dokumenten mit Makros."
Zahlen des BayLDA aus den vergangenen Jahren zu den Meldungen nach Art. 33 DS-GVO zeigen, dass dies auch bei Ransomware-Attacken oftmals der Ausgangspunkt einer Cyberattacke darstellt.
Was ist ein Macro?
Mit einem Makro werden in Microsoft Excel und Microsoft Word Befehle zur Ausführung bestimmter Routinen vordefiniert und bei Aktivierung ausgeführt. Was im Arbeitsalltag für Nutzer oft eine große Erleichterung bei bestimmten Abläufen ist, kann von Angreifern jedoch auch missbräuchlich ausgenutzt werden, um schädliche Aktionen auszuführen wie dem Downloaden von Schadcode.
Das Risiko derartiger Angriffe kann allerdings minimiert werden, indem als präventive Schutzmaßnahme Microsoft-Office-Pakete zentral so konfiguriert werden, dass lediglich digital signierte Makros zugelassen werden und somit die Ausführung von Makros eingeschränkt wird. Der große Schwachpunkt dieser Angriffsmethode bleibt also das Fehlen signierter Makros. Durch das Unterbinden der Ausführung fremder Office-Makros kann verhindert werden, dass Schadsoftware ausgeführt und Ransomware nachgeladen wird.
Praxis-Tipp: Prüfen Sie bei Neuinstallationen und Updates von Office-Produkten die getroffenen Einstellungen und passen sie sie ggf. erneut an, falls hier seitens der Voreinstellungen andere Werte gesetzt sind. Es zeigt sich also, dass zur Abwehr der Angriffe über Phishing-Mails das Zusammenspiel zwischen geschultem Nutzer und sicherer Konfigurationen besonders wichtig ist.
Achten Sie auf Folgendes:
- Makrosignierung:
Stellen Sie sicher, dass Makros signiert sind. Digitale Signaturen bestätigen die Authentizität und Integrität der Makros und können dabei helfen, potenziell schädliche Makros zu identifizieren.
- Makro-Sicherheitseinstellungen:
Überprüfen und optimieren Sie die Makro-Sicherheitseinstellungen in Ihrer Office-Anwendung. Stellen Sie sicher, dass sie auf einem angemessenen Sicherheitsniveau eingestellt sind. In den Optionen können Sie Makros entweder deaktivieren, nur Makros von vertrauenswürdigen Quellen zulassen oder eine Benachrichtigung erhalten, bevor Makros ausgeführt werden.
- Vertrauenswürdige Speicherorte:
Definieren Sie vertrauenswürdige Speicherorte für Makros. Speichern Sie Makros nur in sicheren und vertrauenswürdigen Orten auf Ihrem System oder im Netzwerk, um das Risiko von bösartigen oder unerwünschten Makros zu minimieren.
- Makro-Berechtigungen:
Überprüfen Sie die Berechtigungen von Makros. Stellen Sie sicher, dass Makros nur Zugriff auf die Ressourcen und Funktionen haben, die sie benötigen, und beschränken Sie ihre Berechtigungen entsprechend.
- Regelmäßige Updates:
Halten Sie Ihre Office-Anwendung und alle zugehörigen Komponenten auf dem neuesten Stand. Aktualisierungen können Sicherheitslücken schließen und die allgemeine Sicherheit von Makros verbessern.
- Schulung und Sensibilisierung:
Sensibilisieren Sie Benutzer für die Risiken von unsicheren Makros. Schulen Sie Mitarbeiter in Bezug auf Phishing-E-Mails, die Makros enthalten, und ermutigen Sie sie, Vorsicht walten zu lassen und verdächtige Makros nicht auszuführen.
- Überprüfung von Makros:
Überprüfen Sie Makros vor der Ausführung. Stellen Sie sicher, dass Sie Makros nur aus vertrauenswürdigen Quellen erhalten und dass sie keine schädlichen oder unerwünschten Aktionen ausführen.
- Sicherheitslösungen:
Verwenden Sie eine zuverlässige Antiviren- und Anti-Malware-Software, die auch Makro-basierte Bedrohungen erkennen kann. Aktualisieren Sie Ihre Sicherheitslösungen regelmäßig, um neue Bedrohungen abzuwehren.
Weitere Infos:
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