In 20 Minuten: Einstieg in den IT-Notfallplan
Nehmen Sie sich Ruhe, einen Block, einen Stift und eine Uhr zur Hand. Beantworten Sie in jeweils 2 Minuten die folgenden 10 Fragen ( Download des PDFs dazu
):
1. Wer kümmert sich in Ihrem Unternehmen wie intensiv um IT-Sicherheit?
Als Kleinunternehmen ggf. Sie selbst. Ggf. aber auch ein IT-Leiter oder der IT-Sicherheitsbeauftragter? Oder ein Dienstleister?Wichtig ist: Irgendjemand muss sich um das Thema IT-Sicherheit mit angemessenen Ressourcen kümmern.Schreiben sie auf, wie das bei Ihnen geregelt ist.
2. Was ist Ihr wichtigster IT-gestützter Prozess im Unternehmen?
(wichtig = z. B. wenn nicht verfügbar, hoher Schaden)
Ideen hierfür: Kundenmanagement (CRM), Finanz- und Buchhaltungsprozesse
(Rechnungen…), Logistik und Warenwirtschaftssysteme (ERP), OnlineShop, Website…
Schreiben Sie auf, was besonders wichtig ist - und was weniger wichtig ist.
3. Wie würden Sie von Problemen beim wichtigsten Prozess erfahren?
Wie sehen ihre Problem-Meldewege am Samstagabend aus?
Beobachten Sie oder ihr IT-Sicherheitskümmerer Presse, Schwachstellen, Darknet
etc.? Schreiben Sie auf, wie sie das regeln könnten?
4. Welche Personen sind involviert, wenn wichtigster Prozess von IT-Notfall betroffen (bei größeren Unternehmen IT-Notfallteam(s))?
Welche Personen sind involviert, wenn der wichtigste Prozess von einem IT-Notfall betroffen ist?
Schreiben Sie die involvierten Personen auf: Ggf. Mitarbeiter, kooperierende Personen, Dienstleister...
5. Welche externen Hilfe-Einrichtungen könnten / sollten / müssen
einbezogen werden? Wie entscheiden ob?
Das können Behörden (z. B. Polizei (ZAC)), eine Cyberversicherung, reguläre IT-Dienstleister oder spezielle IT-Sicherheitsdienstleister sein. Ggf. müssen Meldepflichten erfüllt werden.
Schreiben Sie auf, wer ihnen im IT-Notfall helfen könnte und mit wem Sie ggf. Kontakt auf nehmen müssen?
6. Sofortmaßnahmen: Was muss man ohne Zögern tun?
Wichtig ist es, Beweise zu sichern (Logfiles, Bildschirm abfotografieren…), Backups zu sichern (sind sie funktionsfähig?), Problem-IT abzutrennen und die Situation nachvollziehbar zu machen (Protokoll starten).
Schreiben Sie auf, welche Sofortmaßnahmen für Sie beim Ausfall Ihres wichtigsten Prozesses sinnvoll ist.
7. Mit welchen Betroffenen müssten Sie wie kommunizieren?
Schreiben Sie auf, mit wem (Kunden, Mitarbeiter, Dienstleister, Presse…) Kommunikation erforderlich sein könnte. Und wie diese erfolgen könnte, wenn Mail und Festnetz nicht verfügbar sind (z. b. über Handies, Notfallwebsite, Socialmedia, Messenger…)
8. Notbetrieb: Wie könnte das für den wichtigsten Prozess aussehen?
Welche Alternativen, Notbehelfskonstruktionen etc. könnten Sie einsetzen, wenn ihr wichtigster Prozess ausfällt. Gibt es eine Notfall-IT, wann wurde diese zuletzt gestestet ? Können Prozesse umgestellt werden, z. B. analog statt digital?
Schreiben Sie Ihre Handlungsoptionen auf bzw. überlegen sich, wie diese entwickelt werden können.
9. Wiederherstellung: Aufwand, Arbeit, Chance, Neuanfang…
Neben dem Notbetrieb müssen Sie sich überlegen, wie die Wiederherstellung eines Normalbetriebes gelingt. Soll die IT wieder 1:1 wie vor dem IT-Notfall aufgebaut werden?
Oder lohnt ein Neuaufbau mit neuer IT? Kann „alte IT beerdigt“ werden?
Schreiben Sie auf wie ihre zukünftige IT ausehen sollte.
10. Wie machen Sie weiter?
Sie haben sich neun Fragen gestellt. Vermutlich waren manche Fragen schnell beantwortet, andere bedürfen der genaueren Überlegung.
Wesentlich ist:
→ Es muss einen Kümmerer für IT-Sicherheit geben! Das sind ggf. Sie selbst!
→ Grundlegende IT-Hausaufgaben machen: Technische Sicherheit ausbauen (Firewall, Updates, Backups, Zugriffskontrolle…) und Know How aufbauen (Sensibilisierung für IT-Risiken…)
→ Am IT-Notfallplan weiterarbeiten: Hier gibt ein PDF des Cybersecurity Days 2025 Tipps