Auslandsaufenthalte während der Ausbildung sind zumeist von kurzer Dauer und in der Regel nicht fester Bestandteil der Ausbildung. Im Projekt „Pro Mobility“, einem von zwölf Kommissionsprojekten zur Förderung langfristiger Auslandsaufenthalte in der beruflichen Erstausbildung im Jahr 2006, sollten zwei Plattformen zur Verbreitung und Unterstützung von qualifizierender Mobilität in der beruflichen Erstausbildung eingerichtet werden und an praktischen Mobilitätsmaßnahmen getestet werden.
Über das europäische Leistungspunktesystem in der beruflichen Bildung "ECVET" (European Credit System for Vocational Education and Training) soll die Anrechnung von Kompetenzen, die im Ausland erworben werden, durch eine strukturierte Beschreibung der erzielten Lernergebnisse sowie durch die Zuordnung von Punkten zu diesen Lernergebnissen ermöglicht werden. Vor allem bei längerfristigen Auslandsaufenthalten, die in Deutschland nach dem Berufsbildungsgesetz grundsätzlich möglich sind, ist dies sinnvoll und notwendig, um die erworbenen Kompetenzen anerkannt zu bekommen. Insgesamt waren 20 Partnerinstitutionen aus Österreich, Deutschland und Slowenien an Pro Mobility beteiligt. Darunter befanden sich Ministerien, Sozialpartner, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Schulen und Austauschorganisationen.
Im Rahmen des Projekts wurden zwei Plattformen etabliert:
„Pro Mobility Committees“ (PMC) als Netzwerke von bildungspolitischen Stakeholder und
Pro Mobility Toolkit (PMT) mit Informationen über die für qualifizierende Mobilität notwendige Infrastruktur und die dafür erforderlichen Instrumentarien (z. B. Checklisten, Informationen über die EUROPASS Transparenzinstrumente, über andere Bildungssysteme, Kompetenzbeschreibungen, eine Datenbank über entsendende und aufnehmende Institutionen, d. h. eine Austauschplattform für die berufliche Bildung, Best-Practice-Beispiele etc.).
In bis zu 12 Wochen dauernden Musteraustauschen wurden diese Instrumentarien zusammen mit den Münchener Berufsschulen „Städtische Berufsschule für Körperpflege“ für die Friseurinnen und Friseure, „Städtische Berufsschule für Spedition und Touristik“ für die Reiseverkehrskaufleute sowie der„Städtischen Berufsschule für Zahntechnik, Chemie-, Biologie- und Drogerieberufe“ für die Chemie-/Biologielaboranten erprobt und weiterentwickelt.
Projektpartner:
- Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) (Projektkoordination), AT
- Wirtschaftskammer Österreich, AT
- atempo, AT
- Internationaler Fachkräfteaustausch (IFA), AT
- Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, DE
- Wirtschaftsakademie Schleswig Holstein, DE
- Šolski Center Velenje (Schulzentrum Velenje), SLO
Projektlaufzeit:
Dezember 2006 bis August 2008