Konjunktur Herbst 2022

Geschäftserwartungen im freien Fall

Energiekrise, hohe Inflation, Abkühlung der Weltwirtschaft, Fachkräftemangel, fragile Lieferketten– die bayerische Wirtschaft steht vor einer maximal schwierigen Belastungsprobe. Die Stimmung ist im Keller. Der BIHK-Konjunkturindex bricht im Herbst 2022 Vergleich zum Frühjahr um 24 Punkte ein und liegt aktuell mit 88 Punkten weit unterhalb des langjährigen Durchschnitts von 112 Punkten.

Wie sollte die Politik reagieren?

Energiepolitik:

Kosten senken und Versorgungssicherheit gewährleisten. Energiepolitik ist elementare Wirtschaftspolitik. Die Energiekosten müssen auf ein international wettbewerbsfähiges und tragfähiges Niveau zurückgeführt und Versorgungssicherheit gewährleistet werden. Alle derzeitig verfügbaren Energiequellen müssen ausnahmslos genutzt werden.

Lieferketten: Resilienz erhöhen durch mehr Freihandelsabkommen

Deutschland und die EU müssen den Freihandel stärken und für offene Märkte eintreten, um den Unternehmen eine globale Diversifizierung ihrer Bezugsquellen zu ermöglichen. Neue Freihandelsabkommen mit den USA und Australien würden ein starkes Signal senden.

Bürokratie: Flexibilitätsoffensive und Belastungsmoratorium

Das von der Politik ausgerufene Belastungsmoratorium muss ernstgenommen und umgesetzt werden. Die Pflichten nach dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz müssen ausgesetzt werden.Es dürfen keine zusätzlichen, nicht notwendigen Anforderungen geschaffen werden. Stattdessen braucht die Wirtschaft eine Flexibilitätsoffensive.

Methode

Für den bayerischen Konjunkturbericht wurden insgesamt 3.500 Unternehmen von den bayerischen IHKs schriftlich befragt. Die Konjunkturumfrage wird drei Mal im Jahr durchgeführt.