21.06.2018 - Altötting-Mühldorf

Nachfolgetag

Es gibt viel mehr Unternehmen, die eine Nachfolge suchen als Bewerber um die Nachfolge. Können Frauen als Nachfolgerinnen diese Lücke schließen? Das wurde in Mühldorf diskutiert.

Die Veranstaltung der IHK Geschäftsstelle Mühldorf fand anlässlich des bundesweiten Aktionstages Unternehmensnachfolge des DIHK und der deutschen Gründerinnenagentur (bga) statt. Jedes vierte Unternehmen ist übergabereif. Die Schere zwischen Übergeber und Nachfolger geht immer weiter auseinander. Das Verhältnis Übergeber zu Übernehmer liegt im Branchenschnitt bei 2:1, in der Industrie sogar bei 5:1. Was sich wie ein Traumergebnis bei der Fußball-Weltmeisterschaft liest, ist ein eklatanter Mangel an Nachfolgern und Nachfolgerinnen. Ziel ist ein Unentschieden!

Beatrice Rodenstock vom gleichnamigen Familienunternehmen setzte die Impulse für eine frühzeitige Nachfolgeplanung und eine offene Kommunikation in der Familie beim emotionalen Thema Übergabe und Nachfolge. Auch sollten Übergeber Lebensentwürfe für die „Zeit danach“ entwickeln, dann fiele es zum einen leichter zu gehen und zum anderen sei es schließlich jammerschade, wenn so viel Energie, Schaffenskraft und Wille, etwas zu bewegen, plötzlich im Nichts verpuffen sollte.

Von ihren eigenen Erfahrungen bei der Nachfolge berichteten UnternehmerInnen aus der Region: Johannes Hoffmann, der branchenfremd die Putzerfirma Multrolit GmbH gekauft hat, Christine Burghart, die gemeinsam mit ihrem Bruder das Autohaus Burghart KG in der vierten Generation führt und Carolin Münch, die die nun fast 150-jährige Tradition fortführen und die Nachfolge der Brauerei und des Gasthofs Bräu im Moos antreten wird.