Pressemeldung vom 27.02.2023 - Ebersberg

Weiterhin großes Interesse an Ausbildung im Landkreis Ebersberg

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© Michaela Rofeld

Im vergangenen Jahr haben sich wieder viele junge Frauen und Männer für eine Ausbildung im Landkreis Ebersberg entschieden. Für 2022 verzeichnete die IHK für München und Oberbayern 284 neue Ausbildungsverträge in den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen. Das entspricht einem leichten Plus von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Es ist erfreulich, dass sich wieder viele – sogar etwas mehr - Jugendliche für eine Ausbildung bei uns in der Region entschieden haben. Dennoch sind viele Ausbildungsplätze in der Wirtschaft unbesetzt geblieben, denn auch hier schlägt langfristig die Demografie in Form einer sinkenden Zahl von Schülerinnen und Schülern spürbar zu“, sagt Sonja Ziegltrum, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Ebersberg. „Das Problem, die Lehrstellen besetzen zu können, wird leider zunehmen.“

IHK verzeichnet für 2022 leichtes Plus von 0,4 Prozent bei neuen Ausbildungsverträgen

Der Grund sei aber nicht die mangelnde Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen, betont die Unternehmerin aus Parsdorf. „Die duale Ausbildung hat nach wie vor einen außer­ordentlich hohen Stellenwert für die Betriebe. Immerhin ist es die beste Investition gegen den Arbeitskräftemangel und in die Zukunft des Unternehmens“, erklärt Ziegltrum. Seit Jahren nehmen in Bayern konstant mehr als zwei Drittel eines Schuljahrgangs eine duale Ausbildung auf, davon wiederum mehr als die Hälfte im IHK-Bereich. „Um diesen Anteil zu halten, müssen wir die Vorzüge der Ausbildung immer wieder bei Eltern, Schülern und Lehrern platzieren“, so die IHK-Regionalausschussvorsitzende.

Mit 48 neuen Ausbildungsverträgen war der Beruf der Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement (Fachrichtung Großhandel) mit Abstand der beliebteste Ausbildungsberuf im Landkreis Ebersberg, gefolgt von den Verkäuferinnen und Verkäufern sowie den Kaufleuten für Büromanagement. Insgesamt gibt es in Oberbayern mehr als 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche derzeit eine Ausbildung absolvieren.

Die Schwierigkeiten vor allem von kleineren Betrieben, überhaupt Auszubildende zu finden, belegt die sinkende Zahl der ausbildenden IHK-Mitgliedsbetriebe: Sie lag Ende 2022 im Landkreis bei 209, in den beiden Vorjahren waren es noch um die 220 und im Jahr 2019 gab es 240 aktive IHK-Ausbildungsbetriebe. Hintergrund dafür ist, dass nur Betriebe mit aktiven Ausbildungsverhältnissen zählen. Betriebe, die keinen Ersatz für ausgelernte Azubis finden, fallen damit aus der Statistik.

Laut Daten der Arbeitsagentur waren 2022 im Landkreis Ebersberg rund 170 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Die Angabe bezieht sich auf den ganzen Bereich der dualen Berufsausbildung, der neben der IHK unter anderem auch die Handwerkskammern und freie Berufe enthält. Über 60 Prozent aller dualen Berufsausbildungsverträge werden im IHK-Bereich, also in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor, abgeschlossen.