Pressemeldung vom 27.02.2023 - Fürstenfeldbruck

Interesse an Ausbildung im Landkreis Fürstenfeldbruck gestiegen

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Im vergangenen Jahr haben sich mehr junge Frauen und Männer für eine Ausbildung im Landkreis Fürstenfeldbruck entschieden als 2021. Für 2022 verzeichnete die IHK für München und Oberbayern 361 neue Ausbildungsverträge in den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen. Das entspricht einem Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Es ist erfreulich, dass sich mehr Jugendliche für eine Ausbildung bei uns in der Region entschieden haben. Dennoch sind viele Ausbildungsplätze in der Wirtschaft unbesetzt geblieben, denn auch hier schlägt langfristig die Demografie in Form einer sinkenden Zahl von Schülerinnen und Schülern spürbar zu“, sagt Michael Steinbauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Fürstenfeldbruck. „Das Problem, die Lehrstellen besetzen zu können, wird leider zunehmen.“

IHK verzeichnet für 2022 ein Plus von drei Prozent bei neuen Ausbildungsverträgen

Der Grund sei aber nicht die mangelnde Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen, betont der Ausschussvorsitzende. „Die duale Ausbildung hat nach wie vor einen außer­ordentlich hohen Stellenwert für die Betriebe. Immerhin ist es die beste Investition gegen den Arbeitskräftemangel und in die Zukunft des Unternehmens.“ Seit Jahren nehmen in Bayern konstant mehr als zwei Drittel eines Schuljahrgangs eine duale Ausbildung auf, davon wiederum mehr als die Hälfte im IHK-Bereich. „Um diesen Anteil zu halten, müssen wir die Vorzüge der Ausbildung immer wieder bei Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften platzieren“, so Steinbauer.

Mit jeweils 51 neuen Ausbildungsverträgen waren die Berufe der Kaufleute im Einzelhandel sowie der Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker die beiden beliebtesten Ausbildungsberufe im Landkreis, gefolgt von den Verkäuferinnen und Verkäufern sowie der Kaufleute für Büromanagement. Insgesamt gibt es in Oberbayern mehr als 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche derzeit eine Ausbildung absolvieren.

Die Schwierigkeiten vor allem von kleineren Betrieben, überhaupt Auszubildende zu finden, belegt die sinkende Zahl der ausbildenden IHK-Mitgliedsbetriebe: Sie lag Ende 2022 sowie im Vorjahr bei 309, im Jahr 2020 waren es noch 334 und im Jahr 2019 gab es 348 aktive IHK-Ausbildungsbetriebe. Hintergrund dafür ist, dass nur Betriebe mit aktiven Ausbildungsverhältnissen zählen. Betriebe, die keinen Ersatz für ausgelernte Azubis finden, fallen damit aus der Statistik.

Laut Daten der Arbeitsagentur waren 2022 im Landkreis Fürstenfeldbruck rund 200 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Die Angabe bezieht sich auf den ganzen Bereich der dualen Berufsausbildung, der neben der IHK unter anderem auch die Handwerkskammern und freie Berufe enthält. Über 60 Prozent aller dualen Berufsausbildungsverträge werden im IHK-Bereich, also in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor, abgeschlossen.