Pressemeldung vom 31.08.2021 - Landeshauptstadt München

München: Ausbildungsstart für 4.290 Jugendliche in IHK-Berufen

Ausbilder zeigt Auszubildenden die Maschinen

31.08.2021 – Zu Anfang September treten in der Landeshauptstadt München 4.290 Jugendliche eine Ausbildung in IHK-Berufen an, teilt die IHK für München und Ober­bayern mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres ergibt sich ein Plus von 66 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Dies entspricht einem Zuwachs von 1,6 Prozent.

Fachinformatiker und Kauffrau für Büromanagement sind die Top-Berufe

„Der Corona-Einbruch vom Vorjahr ist damit gestoppt. Unsere Betriebe setzen wegen des zunehmen­den Fach­kräfte­mangels mehr denn je darauf, ihren Nachwuchs selbst auszubilden. Die Ausbildungs­­bereitschaft ist ungebrochen“, sagt Peter Inselkammer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landeshauptstadt München. „Das größte Problem für viele Betriebe ist nach wie vor der Mangel an Bewerbern“, so Inselkammer.

In der Landeshauptstadt ist bei den jungen Männern der Fachinformatiker der beliebteste IHK-Beruf, bei den jungen Frauen die Kauffrau für Büromanagement. Die Top 5 der IHK-Ausbildungsberufe insgesamt sind: Einzelhandelskaufleute, Fachinformatiker, Kaufleute für Büromanagement, Verkäufer und Bankkaufleute. Insgesamt gibt es in Oberbayern rund 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche derzeit eine Ausbildung absolvieren.

Inselkammer weist auf die große Zahl von noch unbesetzten Lehrstellen in München hin: Aktuell sind das laut Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juli 2.705. Diesem Angebot stehen nur 1.812 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Rein rechnerisch kommt so in München auf jeden unversorgten Bewerber deutlich mehr als eine freie Lehrstelle.

„In den nächsten Jahren wird sich die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt noch weiter öffnen. Bis 2030 gehen in Bayern 2,8 Millionen Erwerbstätige in Rente. Im gleichen Zeitraum wird es aber nur 1,5 Millionen Schulabgänger als potenziellen Fachkräftenachwuchs für diese offenen Stellen geben“, sagt der IHK-Regional­ausschuss­vorsitzende. Dazu habe die Corona-Pandemie heuer wie schon im Vorjahr nahezu alle Maßnahmen zur Berufsorientierung erschwert. Schnupperpraktika, Ausbildungsmessen und persönliche Bewerbungsgespräche konnten oftmals gar nicht oder nur in sehr beschränkter Form stattfinden. Auch die wichtige Bewerbungsphase im Frühjahr habe unter den außergewöhnlichen Umständen gelitten. Unterm Strich ist die Zahl der Bewerber um eine Ausbildung im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zwölf Prozent zurückgegangen, so die Daten der Arbeitsagentur. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich der Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, freie Berufe und öffentlichen Dienst umfasst.

„Wir setzen dennoch weiter auf einen Aufholeffekt bis zum Ende des Jahres. Unversorgte und unentschlossene Schulabgänger haben auch jetzt noch alle Chancen, eine geeignete Ausbildungsstelle zu finden“, zeigt sich Inselkammer optimistisch. „Auch dieses Jahr bleibt unser erklärtes Ziel, dass jeder ausbildungswillige Schulabgänger einen Ausbildungsplatz bekommt.“

Insgesamt bilden in der Landeshauptstadt aktuell 2.486 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen ‎für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. Freie Lehrstellen mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind noch unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.