Pressemeldung vom 27.07.2021 - Landeshauptstadt München

Noch viele Ausbildungsstellen in Münchner Unternehmen unbesetzt

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© Michaela Rofeld

27.07.2021 – Der Ausbildungsstellenmarkt in München bekommt auch weiterhin die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren. Vielen Betrieben fehlen vor allem Bewerberinnen und Bewerber, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Laut der Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juni gibt es in der Landeshauptstadt aktuell noch
3.027 unbesetzte Lehrstellen.

IHK-Regionalausschussvorsitzender Inselkammer: „Betriebe wollen weiter stark ausbilden“

Diesem Angebot stehen 2.128 unversorgte Ausbildungs­bewerber gegenüber. Im Vergleich zu 2020 ging die Zahl der unversorgten Bewerber deutlich um 19,9 Prozent zurück. Bei der Anzahl der angebotenen Lehrstellen gab es allerdings auch einen Rückgang um 14,6 Prozent. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich dabei auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich (Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen) auch das Handwerk, die freien Berufe und den öffentlichen Dienst umfasst.

„Unsere Ausbildungsbetriebe setzen weiter auf die Ausbildung von eigenem Fachkräftenachwuchs. Sie werden ihrer unternehmerischen und gesellschaftlichen Verantwortung mehr als gerecht und bieten trotz Coronakrise viele Lehrstellen an“, sagt Peter Inselkammer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landeshauptstadt München.

Durch die Corona-Pandemie seien heuer wie schon im Vorjahr nahezu alle Maßnahmen zur Berufsorientierung ausgefallen. Schnupperpraktika, Ausbildungs­messen und persönliche Bewerbungsgespräche konnten oftmals gar nicht oder in nur sehr eingeschränkter Form stattfinden. Auch die wichtige Bewerbungsphase im Frühjahr habe unter den außergewöhnlichen Umständen gelitten.

„Wir setzen auf einen Aufholeffekt bis zum Beginn des Ausbildungsjahres im September. Unversorgte und unentschlossene Schulabgänger haben auch jetzt noch alle Chancen, eine geeignete Ausbildungsstelle zu finden“, zeigt sich Inselkammer optimistisch. „Durch die Corona-Beschränkungen haben sich viele Abläufe verzögert. Im Vergleich zu den Vorjahren dürften so manche Ausbildungs­verträge mit zwei oder drei Monaten Verspätung abgeschlossen werden. Auch dieses Jahr bleibt unser Ziel, dass jeder ausbildungswillige Schulabgänger einen Ausbildungsplatz bekommt.“

„Nachdem im vergangenen Ausbildungsjahr knapp 1.300 Lehrstellen in München unbesetzt geblieben sind, haben manche Betriebe die aktive Suche nach Auszubildenden aufgegeben. Für die nach wie vor von Corona-Beschränkungen betroffenen Branchen wie Gastronomie, Tourismus oder Veranstaltungen ist die Situation weiterhin sehr schwierig. Selbst wer Ausbildungsplätze anbietet, hat dort mitunter große Probleme, überhaupt Bewerber zu finden“, so Inselkammer weiter.

Die IHK für München und Oberbayern verzeichnete im ersten Halbjahr für den Regierungsbezirk Oberbayern 8.362 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge, ein Minus von knapp sechs Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Die IHK steht für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse und betreut in München fast 3.000 Ausbildungsbetriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen. Für Unternehmen und Bewerber bieten die IHKs eine bundesweite Lehrstellenbörse unter www.ihk-lehrstellenboerse.de an.