05.06.2019 - Starnberg

Alle Kräfte für die berufliche Bildung mobilisieren

Team Of Engineers Having Discussion In Factory

Reichen die Angebote zur Berufsorientierung an den Schulen im Landkreis aus? Sind es auch die richtigen? Welche Maßnahmen haben sich bewährt? Welche gehören auf den Prüfstand? Über diese Fragen diskutierte der IHK-Regionalausschuss Starnberg auf seiner jüngsten Sitzung im Gymnasium Kempfenhausen unter anderem mit Vertretern der Landkreis-Schulen, der gwt Starnberg und der Agentur für Arbeit. „Unseren Betrieben droht auch heuer wieder eine Azubi-Bewerberlücke. Deshalb müssen wir in der Berufsorientierung alle Kräfte mobilisieren und unsere Jugendlichen auf allen Kanälen über die Chancen einer dualen Ausbildung informieren“, forderte Martin Eickelschulte, Vorsitzender des Ausschusses, gleich zu Beginn der Sitzung.

Eickelschulte: „Der Ausbildungskompass ist eine Erfolgsstory für die Berufsorientierung“ ‎

Nach wie vor sei das Interesse der Schüler und vor allem der Eltern an einer Ausbildung eher gering, so Eickelschulte weiter. Dabei wissen die jungen Menschen häufig nicht, welche Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten es im Landkreis gibt!

Diese Infolücke schließt jetzt der Ausbildungskompass für den Landkreis, den die gwt Starnberg 2019 zum ersten Mal erstellt hat. Darin werden rund 80 Berufe vorgestellt, die die jungen Menschen im Landkreis erlernen können. Der Ausbildungskompass weist ihnen dabei den Weg zu den passenden Ausbildungsunternehmen. 2.600 Druckexemplare werden derzeit an die Schulen ausgeliefert. Digital ist die Broschüre ebenfalls verfügbar. Monika Uhl von ‚Mein Ausbildungskompass‘ kündigte an, dass der Kompass im Unterricht aktiv vorgestellt und nicht nur ausgelegt werden solle. Weiterhin ist geplant, dass ihn die Schulen digital an die Eltern versenden. „Diese spielen nach wie vor die entscheidende Rolle bei der Planung des beruflichen Lebenswegs der Jugendlichen“, bestätigte Dirk Dieber, Leiter der Arbeitsagentur Starnberg.

Über Weiterbildungsangebote zum Thema Berufsorientierung, mit denen die IHK gezielt Lehrer anspricht, informierte Anne Rossbach, zuständig für Berufsbildungsprojekte bei der IHK für München und Oberbayern. „Die Rolle der Lehrer in der Berufsfindung der Schüler ist nicht zu unterschätzen: Häufig begleiten sie die jungen Menschen über Jahre und kennen sie somit sehr gut“, so Rossbach. In den Seminaren, die die IHK gemeinsam mit Unternehmensvertretern durchführt, wolle man daher den Lehrern Einblicke in die Arbeitswelt und Denkweise von Unternehmen als den zukünftigen Arbeitgebern der Schüler vermitteln. Um über die Angebote gezielt zu informieren, werde die IHK direkt auf die Schulen im Landkreis zugehen.