22.10.2018 - Fürstenfeldbruck

Steinbauer: „Betriebe können bei der Ausbildung immer wieder etwas dazulernen“‎

Auszubildende sind die Fachkräfte von morgen. In seiner jüngsten Sitzung im Logistikzentrum von Aldi hat sich der IHK-Regionalausschuss Fürstenfeldbruck deshalb ausführlich mit dem System der dualen Ausbildung beschäftigt. und den IHK-Bildungsberater Gerald Hunger als Experten geholt. Seine gute Nachricht: Die Zahl der aktiven Ausbildungsbetriebe im Landkreis befindet sich mit 339 auf einem Rekordniveau.

Die duale Ausbildung im Fokus des IHK-Regionalausschusses

Um ausbilden zu dürfen, muss ein Unternehmen mehrere Kriterien erfüllen. Neben einer fachlichen Eignung muss auch das Verhältnis zwischen Azubis und Fachkräften stimmen. „In der Regel sollten auf einen Azubis mindestens zwei bis drei angestellte Fachkräfte kommen“, erklärt Hunger. Insgesamt gibt es derzeit über 880 Azubis aus Industrie, Handel und Dienstleistungen im Landkreis. IHK-Vorsitzender Michael Steinbauer lädt die Unternehmen ein, den Service der Bildungsberater zu nutzen. „Jeder Betrieb kann beim Thema Ausbildung immer wieder etwas dazulernen“.

Eine wichtige Entwicklung ist beispielsweise die Einführung des neuen Ausbildungsberufes „E-Commerce-Kaufmann“. „Dieser neue Beruf ist ein Meilenstein für die Wirtschaft. Onlinehandel ist auch im B2B-Geschäft längst eine feste Größe, weshalb viele unterschiedliche Branchen von E-Commerce-Kaufleuten profitieren können“, ist Steinbauer überzeugt. Laut Bildungsberater Hunger gibt es im Landkreis schon zwei entsprechende Azubis.

Wie auch leistungsschwächere Jugendliche und junge Erwachsene erfolgreich in eine Ausbildung geführt werden können, zeigte Michelle Pecher von der Initiative „Joblinge“. Die gemeinnützige Initiative bereitet vermeintlich unvermittelbare Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 27 Jahren in rund sechs Monaten auf eine Ausbildung oder einen Job vor. „Deutschlandweit gibt es 540.000 Jugendliche ohne Jobperspektive und darunter rund 120.000 arbeitssuchende Geflüchtete unter 25 Jahren. Angesichts Tausender offener Lehrstellen und einem größer werdenden Fachkräftemangel wollen wir diese beiden Gruppen und die Unternehmen zusammenbringen“, so Pecher.

Mit den „Joblinge Kompass“ richtet sich ein eigenes Programm außerdem ganz gezielt an junge Geflüchtete. Dieses und letztes Jahr gab es auch eine gesonderte Gruppe aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck mit 15 bis 20 Teilnehmern. „Wir sind immer auf der Suche nach Praktikumsplätzen und Mentoren, welche die Geflüchteten ehrenamtlich auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt begleiten“, erklärt Pecher. Betriebe könnten Schnupperpraktika für Flüchtlinge auch auf der Börse der Bürgerstiftung Fürstenfeldbruck einstellen, erklärt Steinbauer.

Zum Abschluss der Sitzung haben sich die Unternehmerinnen und Unternehmern noch mit dem neuen Leitbild der IHK für München und Oberbayern beschäftigt. Das Engagement der IHK wird ab sofort unter dem Markenkern „Gemeinsam unternehmen wir Verantwortung“ gebündelt.