Pressemeldung vom 02.05.2022 - Eichstätt

Mobilität von Mitarbeitern nachhaltiger gestalten

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© IHK

Egal, ob schnelle Bearbeitung eines Bauantrags oder Zulassung eines Betriebsfahrzeugs – der Wunsch der Unternehmen nach einer zügigen Bearbeitung ihrer Anliegen – vorzugsweise digital und ohne Termin – ist verständlich. Wie sich die Verwaltung als Top-Dienstleister aufstellen kann und wie weit die dafür notwendige Digitalisierung von behördlichen Prozessen fortgeschritten ist, darüber tauschte sich der IHK-Regionalausschuss Eichstätt mit Wirtschafts­förderer Christian Speth vom Landratsamt Eichstätt aus.

Kessel: „Das Projekt Wohnortcluster hilft, die ÖPNV-Angebote bedarfsgerecht auszubauen“

Speth bestätigte, dass die Unternehmen in der Wirtschaftsstrukturanalyse die Digitalisierung als eines der wichtigsten Handlungsfelder benannt haben, und informierte über den Stand der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im Landratsamt. Das 2017 verabschiedete Gesetz verpflichtet alle Behörden, Bürgern und Unternehmen bis Ende 2022 ihre Verwaltungsdienstleistungen digital anzubieten. Das betrifft unter anderem auch die Abwicklung von Bauanträgen. Laut dem Wirtschaftsförderer seien bereits digitale Testläufe möglich. Laut Speth befindet sich dieser Prozess aktuell in der internen Testphase. Bei anstehenden Bauvorhaben können sich Unternehmer bereits jetzt über den digitalen Bauantrag im Landratsamt informieren.

Das zweite Thema der Sitzung waren die Angebote im öffentlichen Nahverkehr im Hinblick auf die Mitarbeiter­mobilität. „Eine schlechte Anbindung an den ÖPNV erweist sich für Unternehmen auf der Suche nach Fachkräften und vor allem nach Azubis schon lange als echter Standortnachteil“, sagte Vorsitzender Kessel. Christian Geyer, Sachgebietsleiter für ÖPNV und Mobilität beim Landratsamt, informierte über das aktuelle ÖPNV-Projekt VGI newMIND, mit dem sich die Region Fördergelder des Bundes sichern konnte. „Ein wichtiger Baustein für die künftige Weiterentwicklung unseres Nahverkehrs ist zudem das landkreisübergreifende digitale Tool „Wohnortcluster“, erläuterte Geyer weiter. Dieses müsse zur Nachverfolgung bestehender Verkehrsströme im Individualverkehr aber noch mehr mit Daten angefüttert werden. Kessel appellierte an die anwesenden Unternehmer, sich mit Datensätzen aus ihren Unternehmen an dem Tool zu beteiligen. Mit anonymisierten Wohnortdaten der Mitarbeiter hätten Träger im ÖPNV die Chance, Angebote im öffentlichen Nahverkehr bedarfsgerecht und zukunftstauglich weiterzuentwickeln, so der Vorsitzende. „Wenn wir besser verstehen, welche Arbeitswege die Menschen zurücklegen, können die Träger des öffentlichen Nahverkehrs in der künftigen Linienführung oder Haltestellenplanung optimal reagieren“, lautete Kessels Fazit.

Die Sitzung des IHK-Regionalausschusses fand bei der Firma regineering im Gewerbegebiet Preith statt. Geschäftsführer Stefan Innerhofer und Prokurist Ulrich Männl stellten das Unternehmen, das unter anderem Klimakammern für Forschungseinrichtungen ausrüstet, vor. Innerhofer erläuterte auch das von fossilen Energieträgern unabhängige Energieversorgungskonzept des Unternehmens. regineering beschäftigt rund 80 Mitarbeiter und bildet in zahlreichen IHK-Ausbil­dungsberufen aus.