Pressemeldung vom 26.04.2022 - Eichstätt

Trotz Corona: Landkreis Eichstätt mit Boom bei Unternehmensgründungen

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26.04.2022 - Viele Existenzgründer aus dem Landkreis Eichstätt haben sich trotz Coronakrise nicht ausbremsen lassen. Mit 1.013 Jungunternehmern, die 2021 ein Gewerbe angemeldet und damit den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben, liegt das Plus gegenüber dem Vorjahr bei 25,1 Prozent. Die Zahl der Unternehmens­neugründungen und -übernahmen hat damit einen langjährigen Höchststand erreicht. Oberbayernweit kann der Landkreis Eichstätt zusammen mit dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen eine der besten Bilanzen ziehen, teilt die ‎IHK für München und Oberbayern mit.

Starke Zuwächse im E-Commerce und Dienstleistungssektor

Bei den Firmenneugründungen war mit 909 Gewerbeanmeldungen ein Zuwachs um 18,8 Prozent zu verzeichnen. Die Zahl der Betriebsübergaben an einen Nachfolger stieg von 45 Fällen im Jahr 2020 auf 104 Fälle im Jahr 2021.

Alexander Kessel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Eichstätt, betont: „Die Coronakrise hat den Unternehmergeist in unserem Landkreis offensichtlich beflügelt. Auch wenn die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen vielen Wirtschaftsbranchen erheblich zugesetzt hat, ergaben sich auch neue Chancen, so dass innovative Geschäftsmodelle und -ideen umgesetzt wurden und werden.“

Am beliebtesten waren 2021 Neugründungen im Handel (252 Mal). Es folgten der Dienstleistungs­sektor mit 212 Neugründungen und das verarbeitende Gewerbe mit
89 Gründungen. Mit jeweils 25 Übernahmen kam insgesamt knapp die Hälfte der Nachfolgeregelungen im Baugewerbe und im Gastgewerbe zustande.

„Besonders beliebt bleibt das Gründen im Nebenerwerb. Im vergangenen Jahr dürfte die verbreitete Kurzarbeit diese Entwicklung einmal mehr unterstützt haben“, sagt Kessel. Er bewertet den Trend zu einer besseren Vorbereitung auf eine Gründung, der durch die Beratungsangebote der Kammern befördert wird, sehr positiv. Der Trend zur Gründung im Nebenerwerb zeige, dass viele Gründer den Sprung in die Selbstständigkeit zunächst mit weniger Risiko ausprobieren und sich langfristiger vorbereiten. Kessel setzt sich mit Nachdruck für eine stärkere Kultur der Selbstständigkeit ein. Dazu gehöre ein besseres Gründungsklima mit weniger Bürokratie und einfacheren Steuerregeln. „Bereits in der Schule müssen außerdem die Chancen und der Wert des Unternehmertums für die Gesellschaft deutlich gemacht werden“, so der Ausschussvorsitzende. Er betont außerdem die wichtige Rolle der Existenzgründer in der Wirtschaft: „Start-Ups und neue Unternehmen stehen für Innovationen und Dynamik. Sie legen das Fundament für zukünftige wirtschaftliche Erfolge.“

Die IHK-Gründerbilanz für den Landkreis Eichstätt beruht auf Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik. Ratgeber, Informationen und Tipps für Gründerinnen und Gründer finden sich unter www.ihk-muenchen.de/de/Service/Gründungsberatung.