Pressemeldung vom 16.09.2021 - Ingolstadt

Starke Wirtschaft braucht starke Berufsausbildung

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© IHK

31.08.2021 – Zum Start des neuen Ausbildungsjahres haben sich der Vorsitzende des IHK- Regionalausschusses, Franz Schabmüller, sowie Carolin Block, ebenfalls Mitglied des IHK- Regionalausschusses Ingolstadt, mit Oberbürgermeister Christian Scharpf über Maßnahmen zur Stärkung der Dualen Berufsausbildung ausgetauscht.

IHK-Spitzengespräch mit OB Scharpf / Dem Azubimangel gemeinsam die Stirn bieten

Bei dem Treffen im Block Hotel & Living, Ausbildungsbetrieb seit 2004, diskutierten sie, was die Stadt zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Berufsausbildung beitragen kann. Ziel müsse sein, so Vorsitzender Schabmüller, alle Hebel zu bewegen, um bei Schülern und Eltern wieder mehr Interesse für diesen Karriereweg zu wecken.

„Unsere Ausbildungsbetriebe befinden sich in einer angespannten Lage. Ihre Bereitschaft auszubilden, ist groß. Sie wollen in Fachkräftenachwuchs investieren, aber vielen von ihnen fehlen schlichtweg die Bewerber“, betont Schabmüller. Gründe dafür seien die sinkenden Zahlen bei den Schulabgängern und auch die Corona-bedingte Verunsicherung unter Jugendlichen, welcher Ausbildungsweg nach Schulabschluss der Bessere sein könnte, so der Vorsitzende.

Nach dem Corona-Einbruch von über minus acht Prozent bei den neuen Ausbildungsverträgen 2020 konnte die IHK heuer nur ein minimales Plus von 0,5 Prozent verzeichnen. 904 Azubis starteten am 1. September in ihre Ausbildung. Laut Agentur für Arbeit waren Ende August über alle Ausbildungsbereiche hinweg noch über 240 Lehrstellen in Ingolstadt unbesetzt.

Schabmüller und Block überreichten Scharpf im Rahmen des Austauschs ein Ideenpapier des IHK-Regionalausschusses, das Stadtverwaltung und Kommunalpolitik aufzeigt, wo die Wirtschaft Möglichkeiten zur gezielten Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Duale Berufsausbildung sieht. Drei Handlungsfelder stehen im Vordergrund:

  • Uneingeschränkter Schulterschluss aller Akteure in Verwaltung, Politik, Bildung und Wirtschaft mit Fokus auf gemeinsame Aktivitäten vor allem zur Verbesserung der Berufsorientierung im Zuge der Corona-Pandemie. Schüler und Eltern müssen besser informiert, aufgeklärt und überzeugt werden.
  • Fokus der Stadt auf eine adäquate und zeitgemäße Ausstattung der Ingolstädter Berufsschulen, für die die Stadt als Sachaufwandsträger verantwortlich ist. Eine Ist-Analyse zur Situation in beiden Schulen soll zügig durchgeführt werden, um den konkreten Handlungsbedarf zu ermitteln.
  • Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs erhöhen und Ausbau des Radwegenetzes vorantreiben, um für Auszubildende die Erreichbarkeit der Schulen aus der gesamten Region 10 zu gewährleisten beziehungsweise zu verbessern.


Schabmüller betonte abschließend: „Viele Faktoren haben darauf Einfluss, ob sich ein Jugendlicher für eine Berufsausbildung entscheidet. Für die Ingolstädter IHK- Ausbildungsbetriebe ist die Stadt der entscheidende Partner, wenn wir die Duale Berufsausbildung in der Wahrnehmung bei Jugendlichen und Eltern verbessern wollen. Dass OB Scharpf eine starke Duale Berufsausbildung als Garant für die Wettbewerbsfähigkeit der Ingolstädter Wirtschaft und damit für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts anerkennt und seine Unterstützung zusichert, ist ein ermutigendes Signal an unsere Betriebe.“

Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf. „Ich begrüße es sehr, dass sich die IHK für eine starke Berufsausbildung einsetzt und sich mit dem Ideenpapier auch konkrete Gedanken macht, was wir gemeinsam tun können, um die Attraktivität einer Dualen Berufsausbildung zu erhöhen. Gerne nehme ich diese Ideen entgegen und bitte die Verwaltung um Prüfung. Schließlich geht es um unsere Fachkräfte von morgen – diese werden wir an unserem Wirtschaftsstandort in den kommenden Jahren dringend brauchen. Die IHK macht damit einen Vorstoß, der sich letztlich komplett mit meinen Ansätzen z.B. für den Verkehr deckt.“

Aktuell bilden in Ingolstadt 338 IHK-zugehörige Betriebe rund 2.800 Azubis über alle Ausbildungsjahre hinweg aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.