Praxisbeispiel: Mitarbeiterbindung

BAUER Aktiengesellschaft: Viel Austausch und Wertschätzung

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© BAUER AG

Veranstaltungen und ein aktiver Austausch sind bei der BAUER AG aus Schrobenhausen ein wichtiger Teil der Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung.

Standort: Zentrale in Schrobenhausen
Mitarbeiter: im Gesamtkonzern 11.850, in Deutschland 4.300
Branche: Bau und Maschinenbau

Auf zwölf Seiten berichtet die "Bauer News", die Mitarbeiterzeitung der BAUER AG, über die Unternehmensentwicklung, neue Projekte, Veranstaltungen und Aktivitäten der Belegschaft. "Die beliebtesten Inhalte sind allerdings die Heirats- und Geburtsanzeigen, die wir natürlich nur mit ausdrücklicher Zustimmung der betroffenen Mitarbeitenden veröffentlichen", weiß Hannah Sassnink (35), Talent Relation Managerin des Baukonzerns. Das große Interesse an den privaten Highlights im Leben der Kollegen ist durchaus als Ausdruck eines starken Zusammengehörigkeitsgefühls zu werten, das sich auch anhand von Kennzahlen belegen lässt: Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit liegt bei über 13 Jahren, die Fluktuation bei aktuell sieben Prozent. "Für die Baubranche sind das sehr gute Werte", sagt Sassnink.

Sie führt das nicht allein auf gute Arbeitsbedingungen mit verschiedenen Teilzeitmodellen zurück, sondern auch auf eine wertschätzende Unternehmenskultur. Die zehn Mal jährlich erscheinende Mitarbeiterzeitung und das täglich aktualisierte Intranet sind lediglich zwei von vielen größeren und kleineren Bausteinen. Besonders beliebt ist zum Beispiel der Mitarbeiternachmittag im Rahmen der Hausausstellung. In den Jahren, in denen die Weltleitmesse der Baumaschinenbranche, die bauma in München, nicht stattfindet, lädt die BAUER Maschinen GmbH ihre Kunden in die Firmenzentrale nach Schrobenhausen, um ihre Neuentwicklungen von Baumaschinen und -geräten zu zeigen. An einem Nachmittag ist das Ausstellungsgelände exklusiv für die Mitarbeitenden und deren Familien geöffnet. "Dazu gibt es Musik, Brotzeit und Angebote für die Kinder", sagt Hannah Sassnink. "Das finden nicht nur unsere Mitarbeitenden, sondern auch deren Familien toll."

In den Jahren vor der Pandemie lud die BAUER AG die Belegschaft zudem zu Weihnachtsfeiern, Sommer- und Abteilungsfesten. Zu den Mitarbeiter-Stammtischen werden explizit auch die neuen Kollegen eingeladen. Am schulfreien Buß- und Bettag veranstaltet das Unternehmen für die Kinder von Mitarbeitenden einen Erlebnistag, um bei der Kinderbetreuung zu entlasten. "Darüber hinaus gibt es bei uns einen Arbeitskreis "Freizeit-Sport-Kultur", der unter anderem Firmenläufe, Skiausflüge und Radltouren organisiert", berichtet Hannah Sassnink. Im firmeneigenen Trainingscenter, in dem normalerweise interne und externe Trainer für die Weiterbildung der Mitarbeiter im Einsatz sind, gibt es einmal wöchentlich Sport in der Mittagspause. Vor einigen Jahren wurde über JobRad das Bauer Bike Leasing eingeführt: Jeder Mitarbeitende hat die Möglichkeit zu vergünstigten Konditionen das Rad seiner Wünsche zu leasen. Dieses Angebot wird sehr gut angenommen.

Etwas offizielleren Charakter hat die Gesprächsrunde unter dem Motto „Jetzt red i“, bei der ein Vorstandsmitglied und ein Geschäftsführer der Firmengruppe eine Abteilung zu Brotzeit und Austausch einladen. "Daran nehmen zwischen zehn und 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus allen Fach- und Führungsebenen teil, die auf diesem Weg ihre Beobachtungen und Anregungen an die obere Führungsriege weitergeben können", sagt die Personalexpertin. Gelegenheit dazu gibt es auch bei den jährlichen Mitarbeitergesprächen sowie den Mitarbeiterbefragungen, die alle drei Jahre durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Befragung werden nicht nur auf der Betriebsversammlung präsentiert. "Ein Arbeitskreis mit Angehörigen des Betriebsrats und Kollegen aus Personalabteilung und Konzernkommunikation überlegt gemeinsam mit dem Vorstand, welche Verbesserungsmöglichkeiten sich daraus ergeben und welche Maßnahmen kurz- und langfristig umgesetzt werden können", sagt Hannah Sassnink.

Die Pandemie sieht sie durchaus als Herausforderung für die Unternehmenskultur: "Da Präsenzveranstaltungen derzeit schwierig sind, ermöglichen wir zumindest virtuelle Treffen, wie etwa Coffee Dates via Videocalls." Auch die Betriebsversammlungen fanden online statt, wobei die Zahl der Teilnehmer höher war als vor Corona. Durch ein digitales Umfragetool war es den Mitarbeitenden möglich, auch anonym Fragen zu stellen. Als Zeichen der Wertschätzung wurde Weihnachten 2020 und 2021 anstelle von Weihnachtsfeiern, die aus Sicherheitsgründen entfallen mussten, jedem Mitarbeitenden ein Dankesschreiben vom Vorstand sowie ein kleines Weihnachtspräsent nach Hause geschickt.

"Durch die Pandemie wurde zudem das Thema mobiles Arbeiten vorangetrieben, das wir allerdings auch schon vorher in der Pipeline hatten", berichtet Hannah Sassnink. Bei der Bauer AG ist man daher durchaus ein bisschen stolz darauf, dass es gelang, alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die von zu Hause aus arbeiten können, binnen kurzer Zeit mit schnellen Geräten und praktikablen Softwarelösungen fürs Homeoffice auszustatten.

Auch in der Pandemie tun wir viel dafür, das Zusammengehörigkeitsgefühl unserer Mitarbeiter weiter zu stärken.

Hannah Sassnink, Talent Relation Manager bei der Bauer Aktiengesellschaft