Pressemeldung vom 31.08.2023 - Berchtesgadener-Land

Berchtesgadener Land: Ausbildungsstart für 275 IHK-Azubis

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Anfang September treten im Berchtesgadener Land 275 junge Erwachsene eine Ausbildung in IHK-Berufen an, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres entspricht dies einem Minus von 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Leider liegt der Landkreis damit deutlich unter dem Trend in ganz Bayern, wo die IHKs insgesamt ein Plus von 5,3 Prozent verzeichnen“, sagt Irene Wagner, Vorsitzende des IHK-Regional­ausschusses Berchtesgadener Land. „Die Ausbildungsbereitschaft unserer Betriebe ist angesichts des weiter zunehmenden Arbeitskräftemangels sehr hoch. Am Ausbildungs­angebot liegt es daher sicher nicht“, so Wagner weiter. Die Regionalausschuss­vorsitzende verweist hingegen als Gründe für die Flaute auf die sinkenden Schulabgängerzahlen und den Trend zum Studium.

Beliebtester Ausbildungsberuf ist der Kaufmann/die Kauffrau für Büromanagement

Gleichzeitig sei zu hoffen, dass unversorgte Bewerber auch jetzt noch die sehr guten Aussichten auf eine Lehrstelle nutzen, so Wagner weiter. Aktuell sind laut Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juli noch 366 Lehrstellen im Landkreis unbesetzt. Diesem Angebot stehen nur 116 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Rein rechnerisch kommen auf jeden unversorgten Bewerber mehr als drei Lehrstellen. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungs­stellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich der Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, freie Berufe und den öffentlichen Dienst umfasst.

Im Landkreis ist bei den jungen Männern der Kaufmann im Einzelhandel der beliebteste IHK-Beruf, bei den jungen Frauen ist es die Kauffrau für Büromanagement. Zu den weiteren Top-Favoriten unter den IHK-Ausbildungsberufen zählen die Verkäufer, Hotelfachleute und Bankkaufleute. Insgesamt gibt es in Oberbayern rund 200 verschie­dene IHK-Berufe, in denen Jugendliche eine Ausbildung absolvieren können.

„In den nächsten Jahren wird sich die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt weiter öffnen, wenn es uns nicht gelingt, noch mehr Jugendlichen, Eltern und Lehrkräften die Berufsausbildung und ihre Vorteile näherzubringen. Die IHK setzt sich mit Initiativen wie dem ‚Tag der Ausbildung‘, Bildungspartnerschaften und den Ausbildungsscouts für eine bessere Berufsorientierung ein, um über die vielen spannenden Berufsbilder zu informieren“, sagt Wagner. Die Unternehmerin aus Marktschellenberg fordert zudem mehr bildungspolitische Rückendeckung für das Thema Berufsorientierung, das deutlich stärker in den Lehrplänen berücksichtigt werden sollte. „Gerade an den Gymnasien erfolgt die Berufsorientierung oft zu einseitig in Richtung Studium. Dennoch ist die Ausbildung auch bei Abiturientinnen und Abiturienten beliebt und für viele eine praxisnahe Alternative zur Universität, denn immerhin rund ein Fünftel der Azubis im IHK-Bereich haben die Hochschulreife“, so Wagner.

Insgesamt bilden im Berchtesgadener Land aktuell genau 194 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen ‎für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse