Pressemeldung vom 04.05.2022 - Ebersberg

E-Mobilität – Schrittmacher auf dem Weg zur Klimaneutralität

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© IHK

Welchen Beitrag die E-Mobilität leisten kann, wenn sich Unternehmen klimaneutral aufstellen wollen, darüber tauschten sich die Mitglieder des IHK-Regionalausschusses Ebersberg in ihrer jüngsten Arbeitssitzung aus. Das Treffen der Unternehmerinnen und Unternehmer fand in der Feldkirchner Niederlassung des Glonner Busunternehmens Ettenhuber statt. Ettenhuber lässt inzwischen selbst drei Elektrobusse in seiner Busflotte rollen. Vor Ort stellte Geschäftsführer Josef Ettenhuber die dafür errichtete Ladeinfrastruktur vor. Diese können auch Privatpersonen zum Betanken ihrer Fahrzeuge mit Strom nutzen. Beim Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur kommt Unternehmen eine wichtige Rolle zu, denn die Anzahl der öffentlichen Ladesäulen – im Landkreis Ebersberg sind es 72 – ist noch immer begrenzt.

Ziegltrum-Teubner: „Förderprogramme entscheidend für Ausbau der Ladeinfrastruktur“

Nach der Betriebsbesichtigung informierte Joseph Seybold, Referent Mobilität und ÖPNV bei der IHK München, über die Entwicklung bei den Zulassungen von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Seit Einführung der Umweltprämie durch den Bund ist der Anteil dieser Fahrzeuge bei den Neuzulassungen von 8,8 Prozent im Jahr 2019 auf fast 43 Prozent im Jahr 2021 gestiegen. Damit Schritt halten müsse auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur, so Seybold. Sonja Ziegltrum-Teubner, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Ebersberg, betonte: „Die staatlichen Förderprogramme leisten einen wichtigen Beitrag zum Ausbau und sind häufig der Auslöser, wenn es um den Umstieg oder Teilumstieg auf E-Mobilität im Unternehmen geht.“

Damit sich die E-Mobilität weiter durchsetzen könne, ist der schnelle und massive Ausbau der öffentlichen als auch privaten Ladeinfrastruktur wichtig. Für Unternehmen könne das auch mit einem attraktiven Angebot für Mitarbeiter mit E-Fahrzeugen einhergehen. Noch bis Ende dieses Jahres wird der Aufbau von Ladestationen in Unternehmen für gewerblich genutzte E-Autos oder E-Autos von Mitarbeitern, mit bis zu 70 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten bei maximal 900 Euro je Ladepunkt unterstützt, berichtete Seybold.

Martin Roßnagl, Referent E-Mobilität bei der Energieagentur Ebersberg, ergänzte mit umfangreichen Informationen zu weiteren Förderprogrammen im Bereich E-Mobilität. Dazu zählen neben Fördermöglichkeiten zum Aufbau von öffentlicher oder nicht öffentlicher Ladeinfrastruktur zum Beispiel auch die finanzielle Unterstützung beim Leasing oder Kauf von gewerblich genutzten E-Fahrzeugen oder dem Erwerb von elektrisch unterstützten Lastenfahrrädern. Roßnagl gab außerdem einen Überblick über weitere Aktivitäten der Energieagentur, die sich zum Ziel gesetzt hat, Schritt für Schritt mehr Unternehmen im Landkreis für das Erreichen der Klimaneutralität bis 2030 zu gewinnen.

Anschließend diskutierten die Unternehmen ihre eigenen Erfahrungen, die sie mit der Umstellung ihrer gewerblichen Flotte auf E-Fahrzeuge gemacht haben. Weitere Themen waren außerdem die wirtschaftliche Situation in den Betrieben im Zusammenhang mit der Coronapandemie und den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Ein immer wieder angesprochenes Thema waren der Fachkräfte- und Azubimangel, der vielen Unternehmen massiv zu schaffen macht. Landrat Robert Niedergesäß (CSU) gab den Unternehmern einen Überblick über die Aufgaben des Landkreises bei der Bewältigung der durch den Ukrainekrieg verursachten Flüchtlingskrise.