Pressemeldung vom 08.11.2023 - Eichstätt

Was die Politik nach der Landtagswahl jetzt leisten muss

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© Hollmann / IHK

Auf welchen Baustellen die Wirtschaft nach der Landtagswahl besonders viel Engagement der bayerischen Landespolitik erwartet, stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des IHK-Regionalausschusses Eichstätt. Am Austausch mit den Unternehmerinnen und Unternehmern aus dem Landkreis nahm die wiedergewählte Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel (CSU) per Videokonferenz teil. Sie lieferte erste Einblicke in den neuen Koalitionsvertrag. Ein Highlight sei, so Schorer-Dremel, dass jedes neue Gesetz künftig bereits in seiner Entstehungsphase auf Digitalisierungsfähigkeit geprüft werden solle. Die Digitalisierung müsse von Anfang an mitgedacht werden.

IHK-Regionalausschuss im Austausch mit Landtagsabgeordneter Tanja Schorer-Dremel

In der anschließenden Diskussion ging es den Unternehmern vorrangig um Themen wie bezahlbare Energieversorgung sowie Lösungen, um den Arbeitskräftemangel abzumildern und weiteren Bürokratieaufbau zu verhindern. Insbesondere der Arbeits- und Fachkräftemangel treibt die Unternehmen massiv um. Immer mehr Arbeitnehmer verabschieden sich in den Ruhestand und die entstehenden Lücken sind kaum zu schließen, berichtete Alexander Kessel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Eichstätt. Kessel betonte: „Der Wettbewerb um Arbeitskräfte steht und fällt damit, wie gut es sich in unserem Landkreis für die Menschen leben und arbeiten lässt. Grundvoraussetzung dafür sind bezahlbarer Wohnraum und eine gut funktionierende Infrastruktur auf allen Ebenen.“

Beim Stichwort Infrastruktur gab es viel Gesprächsbedarf über die Anbindung vor allem ländlicher Gewerbegebiete wie zum Beispiel Preith, wo die Sitzung stattfand, an den öffentlichen Nahverkehr. Azubis ohne Führerschein seien zwingend auf den ÖPNV angewiesen, so ein Unternehmer. Wenn der Landkreis allein ein zufriedenstellendes Angebot nicht stemmen könne, müsse hier auch die Staatsregierung unterstützen. Schorer-Dremel merkte an, dass es in Oberbayern für 16- und 17-Jährige einfacher werden solle, mit Ausnahmegenehmigung allein per Auto in die Arbeit zu fahren. Andere bayerische Regierungsbezirke seien da weniger strikt. Nicht überall seien Bus und Bahn überhaupt eine Option, so die Landtagsabgeordnete.

Auch der dringend benötigte Bürokratieabbau sorgte für eine rege Debatte. Regulierungen schlanker halten und abbauen, Ämter mit mehr Eigenverantwortung und Personal ausstatten, die Digitalisierung vorantreiben, um Prozesse zu beschleunigen, das seien entscheidende Schritte, so die Meinung von Schorer-Dremel. „Wichtig ist aber auch ein Umdenken in den Köpfen aller Bürgerinnen und Bürger“, ergänzte Unternehmerin Denise Amrhein vom Fuchsbräu in Beilngries. Es gebe schon jetzt mehr Spielraum als genutzt werde, doch die Sorge vor Beschwerden oder juristischen Klagen bremse häufig aus.