Pressemeldung vom 23.06.2023 - Pfaffenhofen

Flut an Regularien macht Weg in eine nachhaltige Welt nicht einfacher

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© Hipp

Der Green Deal stellt die Europäische Union (EU) vor eine große Aufgabe. Damit Europa bis 2050 klimaneutral wird, nimmt die EU deshalb auch die Wirtschaft immer mehr in die Pflicht. Die Folge – auch regionale Betriebe müssen sich mit Themen wie Sorgfaltspflichten in der Lieferkette, Sustainable Finance, EU-Taxonomie oder Nachhaltigkeitsberichtspflichten beschäftigen. Über die daraus entstehenden Herausforderungen wie auch Chancen hat sich der IHK-Regio­nalausschuss Pfaffenhofen auf seiner jüngsten Sitzung ausgetauscht. Die Unterneh­merinnen und Unternehmer kamen bei der Firma Hipp zusammen, deren Nachhaltigkeitsmanagerin Evi Weichenrieder zur Eröffnung des Treffens Eckpunkte der Nachhaltigkeitsphilosophie des Unternehmens vorstellte.

IHK-Regionalausschuss diskutiert EU-Nachhaltigkeitsziele und Auflagen für Wirtschaft

„Seit Anfang dieses Jahres hat das Nachhaltigkeitsthema enorm an Fahrt aufgenom­men“, beschrieb Henrike Purtik aus dem CSR (Corporate Social Responsibility)-Team der bayerischen IHKs die jüngsten Entwicklungen. „Die gesetzlichen Vorgaben verschärfen sich. Großkunden und Verbraucher fordern zunehmend Nachhaltigkeits­nachweise bei Zulieferern und Dienstleistern ein und auch Banken und Investoren treiben das Thema voran.“ Purtik machte deutlich, dass der Mittelstand in Zukunft noch stärker von den Auflagen der EU für die Nachhaltigkeitsberichterstattung und die Sorgfaltspflichten in der Lieferkette betroffen sein wird. Gleichzeitig eröffne sich damit den Unternehmen eine Chance, so die Expertin. „Wenn sich Unterneh­men nachhaltig aufstellen, schafft das für sie nicht nur Wettbewerbsvorteile am Markt, sondern es steigt auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Zusätzlich bieten sich Innovationspotenziale für innerbetriebliche Abläufe.“

„Für die Betriebe ist nachhaltiges Wirtschaften und Unternehmertum ein wichtiges Anliegen. Sie nehmen das sehr ernst“, sagte Eduard Kastner, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Pfaffenhofen. „Die große Mehrheit achtet bereits auf möglichst nachhaltige Produktion. Sie geht neue Wege, um Emissionen und Abfall zu reduzieren und setzt auf klimafreundliche Innovationen.“ Gleichzeitig stehe außer Frage, dass viele Regularien die Unternehmerinnen und Unternehmen aktuell überfordern. „Vor allem bedeuten neue Regeln immer auch mehr Arbeit und Aufwand für die Betriebe. Gerade die kleineren haben gar nicht das Personal, sich gezielt darum zu kümmern. Diese Situation überschattet die Chancen, die für unsere Wirtschaft eigentlich mit dem Streben nach Nachhaltigkeit verbunden sind.“

Expertin Purtik verwies in diesem Zusammenhang auf die Hilfestellung der IHK für München und Oberbayern, die sie ihren Mitgliedsunternehmen bei Themen der Nachhaltigkeit und bei Fragen zu den Vorgaben der EU bietet. Informationen dazu sind unter www.ihk-muenchen.de/de/Service/Nachhaltigkeit-CSR/ erhältlich.