Pressemeldung vom 16.06.2023 - Neuburg-Schrobenhausen

Trotz allgemeiner Flaute: Gründungsgeschehen im Landkreis stabil

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Entgegen dem oberbayerischen Abwärtstrend ist die Anzahl an Unternehmensgründungen 2022 im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen nahezu gleichgeblieben. Laut Angaben des Landesamts für Statistik, die die IHK für München und Oberbayern ausgewertet hat, lag diese bei 822 Fällen, einem Fall weniger als 2021. In Oberbayern sank die Anzahl hingegen um 13 Prozent. Zuwächse gab es unter anderem im Gesundheits- und Sozialwesen (plus 74 Prozent), im Gastgewerbe (plus 19 Prozent) und im Baugewerbe (plus 37 Prozent). 70 Prozent der Gründungen erfolgten im Nebenerwerb.

Weiter viele Gründungen im Nebenerwerb / Insgesamt weniger Selbstständige

Als Alarmsignal fürs Gründungsklima bewertet die IHK auch die jüngsten Zahlen zur Entwicklung der Selbstständigenquote: Diese ist im Landkreis seit 2011 von 13,7 auf 10,8 Prozent im Jahr 2021 gesunken und hat damit ein historisches Tief erreicht. Obwohl die Anzahl der erwerbstätigen Bevölkerung im selben Zeitraum um über 2.200 Personen zunahm, ging die Zahl der Selbstständigen in den vergangenen zehn Jahren um über 900 Personen zurück.

Auch aktuell bewerten Selbstständige das Geschäftsklima laut ifo-Index vom Juni im Vergleich zur Gesamtwirtschaft deutlich ungünstiger. Im Vormonat berichteten 19 Prozent der Kleinstunternehmen und Soloselbstständigen von Existenzsorgen gegenüber 7 Prozent der Unternehmen in der Gesamtwirtschaft. Die IHK plädiert daher für eine aktive Wirtschaftspolitik, die auf die besonderen Bedürfnisse von Gründern und Selbst­ständigen eingeht und keine weitere Verunsicherung schafft, zum Beispiel bei den Themen Scheinselbst­ständigkeit und Altersvorsorgepflicht.

„Der ständig anwachsende und immer komplexere Grundstock an Bürokratie verursacht anteilig umso höhere Kosten, je kleiner ein Unternehmen ist“, betont Christian Krömer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Neuburg-Schrobenhausen. „Wir brauchen eine viel stärkere Kultur der Selbstständigkeit, ein besseres Gründungsklima, weniger Bürokratie und einfachere Steuerregeln. Selbstständige, Start-Ups und neue Unternehmen stehen für Innovationen und Dynamik. Sie legen das Fundament für unsere zukünftigen wirtschaftlichen Erfolge“, so Krömer.