IHK Berufsbildung

Ausbildungsprofil Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement

Die Digitalisierung der deutschen Unternehmen ist eine der größten Aufgaben der Gegenwart. Als Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement leisten Sie einen wertvollen Beitrag dazu, indem Sie große und kleine Firmen bei diesem wichtigen Schritt in die Zukunft unterstützen.

Inhaltsverzeichnis

Voraussetzungen für die duale Ausbildung als Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement

Als Schulabschluss wird mindestens der Realschulabschluss (Mittlere Reife) erwartet. Ein (Fach-)Abitur erhöht die Chancen bei der Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz enorm. Wichtig sind gute Noten in Mathematik, Informatik und Englisch. Viele Infos und Dokumentationen im IT-Bereich stehen online nur auf Englisch zur Verfügung.

Daneben sollten angehende Kaufleute für Digitalisierungsmanagement sicher mit Zahlen umgehen können und in der Lage sein, wirtschaftliche Zusammenhänge zu analysieren und zu bewerten sowie Verhandlungen zu führen. Computerfachkenntnisse wie Programmiersprachen sind nicht erforderlich, doch es hilft, auf eigene kleine IT-Projekte wie die Betreuung einer Website verweisen zu können.

Ablauf der Ausbildung

Auswirkungen der Diigtalisierung auf den Arbeitsmarkt - ifo Studie im Auftrag der IHK
© Shutterstock @PopTika

Die duale Ausbildung als Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement dauert insgesamt drei Jahre und erfolgt parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Der Betrieb legt dabei mindestens eines von vier möglichen Einsatzgebieten fest:

  • Betriebliche Steuerung und Kontrolle
  • Organisations- und Prozessentwicklung
  • Produktentwicklung und Marketing
  • IT-Systemlösungen

Während der Ausbildung haben Sie Anspruch auf eine angemessene Vergütung Ihrer Tätigkeit. Weitere Infos dazu finden Sie hier.

Statt der früheren Zwischen- und Abschlussprüfung erfolgt nun eine gestreckte Abschlussprüfung an der IHK für München und Oberbayern. Der erste Teil findet in der Mitte der Ausbildung statt und wird mit 20 Prozent gewichtet. Hier werden nur berufsbildübergreifende Positionen geprüft. Der zweite Teil ist die eigentliche Abschlussprüfung, die 80 Prozent der Wertung ausmacht.

Weitere Infos zum Ausbildungsbeginn und vielen weiteren Themen finden Sie bei der Ausbildungsberatung.

Was beinhaltet der Beruf Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement?

Die Berufsbezeichnung ist neu, doch der Beruf ist es nicht. Er nannte sich bis vor Kurzem noch Informatikkaufmann/-frau. Die neue Bezeichnung trägt der wachsenden Bedeutung der Digitalisierung Rechnung und signalisiert, dass Ihre Kompetenzen weit über die eigentliche Informatik hinausgehen. So werden Sie auch Ihre Fähigkeiten im Projektmanagement und in der Koordinierung komplexer digitaler Umstrukturierungsprozesse unter Beweis stellen.

Sie sind insbesondere in kleinen und mittelständischen Betrieben tätig, in denen Sie Ihr kaufmännisches Wissen mit Ihrer Expertise im Bereich IT verbinden können.

Einige wichtige Aufgaben von Kaufleuten für Digitalisierungsmanagement:

  • Sie erarbeiten IT-Lösungen, die die Digitalisierung des eigenen Unternehmens schneller und besser vorantreiben.
  • Unter anderem suchen Sie nach vorheriger Daten- und Bedarfsanalyse passende Hardware und Software aus und bauen ein effizientes Netzwerk auf.
  • Sie kümmern sich um die Datensicherheit und den Datenschutz im Unternehmen.
  • Andere Mitarbeitende wenden sich mit Problemen und Fragen zu neuen IT-Produkten an Sie und werden von Ihnen in der Anwendung neuer Software geschult.

Schon während der Ausbildung werden Sie in verschiedene betriebliche Projekte eingebunden. Beispielsweise helfen Sie Ihren Kollegen bei der Einrichtung eines datensicheren Arbeitsplatzes im Homeoffice oder tragen zur Digitalisierung und Automatisierung der aktuell noch manuell verlaufenden Nachbestellungen für die Produktion bei.

Die duale Ausbildung als Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement ermöglicht Ihnen zahlreiche unterschiedliche Berufswege im kaufmännischen Bereich und in der IT-Branche. So stehen Ihnen Fortbildungen wie staatlich geprüfte/r Informatiker/-in und staatlich geprüfte/r Betriebswirt/-in offen oder eine Fülle von Spezialisierungen, z. B. im Bereich Datensicherheit oder in der Systemadministration.

Informationen zur Neuordnung Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement

ehemals Informatikkaufmann/-frau

Zum 01.08.2020 ist eine Änderungsverordnung der dreijährigen industriellen IT-Berufe in Kraft getreten. Dabei wurden unter anderem neue Fachrichtungen und Einsatzgebiete eingeführt. Des Weiteren gibte es nun für alle Berufe in der IT-Familie gestreckte Prüfungen.

Kaufleute für Digitalisierungsmanagement, früher Informatikkaufmann / Informatikkauffrau, sind die branchenübergreifenden Kaufleute. Sie sind Profis im Umgang mit Daten und Prozessen aus einer ökonomisch-betriebswirtschaftlichen Perspektive. Sie machen Informationen und Wissen verfügbar, um aus der zunehmenden Digitalisierung wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen; sie beschäftigen sich mit der Digitalisierung von Geschäftsprozessen auf operativer Ebene.

Die Ausbildungsordnung über die Berufsausbildung zum Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement ist am 5. März 2020 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden. (siehe Download Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement VO 2020)

Die Verordnung ist am 01. August 2020 in Kraft getreten.

Für Ausbildungsverhältnisse, welche ab dem 1. August 2020 begonnen haben, gilt die neue Ausbildungsverordnung verbindlich.

Informationen zur Abschlussprüfung