Zahlen, Daten, Fakten
Online gewerbliche Immobilien finden
Die Gewerbeimmobilienbörse Bayern ist Bestandteil des IHK-Standortportals Bayern. Sie ist über den untenstehenden Link direkt erreichbar.
In der Gewerbeimmobilienbörse finden Sie Angebote über
- Industrie- und Lagerhallen,
- kombinierte Hallen- und Büroflächen,
- Büroflächen,
- Büros auf Zeit,
- Einzelhandelsflächen,
- Hotels/Gaststätten sowie
- sonstige gewerbliche Objekte und unbebaute Gewerbegrundstücke.
Folgende Informationen finden Sie zu den angebotenen Gewerbeobjekten:
- Lage des Objektes in der Gemeinde,
- Grundstücks- und/oder Nutzfläche,
- Kurzexposé,
- Kontaktdaten des Anbieters.
Handlungsempfehlungen für eine integrierte Flächen- und Infrastrukturentwicklung im Wirtschaftsraum München
In einer Studie der IHK für München und Oberbayern, in deren Rahmen nicht nur die ökonomischen Grundlagen der Region analysiert, sondern auch die politischen Akteure befragt wurden, welche Probleme vorhanden sind und wie sie angegangen werden. Auf diesen Grundlagen entwickelt die Studie mehrere Szenarien, die aufzeigen, wie sich die Region, abhängig von steuernden Eingriffen, entwickelt. Daraus wiederum wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsraumes zu stärken.
Ausgangslage: Ökonomischer Status Quo
Der Großraum München wächst. Bis zum Jahr 2030 wird die Bevölkerung um 6,5 Prozent auf 4,36 Millionen Einwohner anwachsen. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt gleichzeitig um 15 Prozent auf rund 2 Millionen. Allerdings wird der Fachkräftemangel trotz des Bevölkerungswachstums deutlich zunehmen, da das Durchschnittsalter weiter sinkt. Während heute rund 114.000 Fachkräfte im Großraum München fehlen, werden es 2030 bereits 150.000 sein. Bei diesem erwarteten Fachkräftemangel wurde schon unterstellt, dass die Region tatsächlich um 260.000 Einwohner wachsen wird. Kommt es zu weniger Zuzügen, fällt die Fachkräftelücke sogar noch größer aus.
Gefordert ist deshalb insbesondere der Wohnimmobilienmarkt. Die Kaufpreise bei Eigentumswohnungen entwickeln sich in der Region sehr unterschiedlich. Die Spannweite der Preissteigerungen reicht von stabilen Preisen bis zu einem Anstieg von 32 Prozent. Ähnlich weit differiert die Mietpreisentwicklung. Während in manchen Gemeinden die Mieten bis um 8 Prozent sanken, kletterten sie in anderen Gemeinden um 20 Prozent in die Höhe. Insgesamt jedoch sind schon jetzt deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen, die auf das stetige Wachstum im Großraum München zurückzuführen sind.
Die Sicht der Politik: Befragung der Politiker
Als großes Manko führten die Politiker die fehlende Koordinierung der Flächenausweisung aus. Sie fordern die Etablierung einer Flächenanalyse, um die Kommunalentwicklung koordinieren zu können.
Zentraler Punkt in den Forderungen aller Befragten ist die Entwicklung eines integrierten Verkehrskonzeptes. Die Politiker sprechen sich dafür aus, den Verkehrsverbund in der Region weiter auszubauen. Dabei sollen neben München weitere Zentren und Knotenpunkte entstehen. Der Verkehr solle sowohl zentral – über bestehende Achsen - als auch dezentral – über Tangentialverbindungen - entwickelt werden. Der Verkehrsverbund muss nach außen großräumig erweitert und zielgerichtet weiterentwickelt werden (z. B. durch Verbundraumerweiterung, Express-Züge und ein neues Tarifsystem).
Das Konkurrenzdenken unter den Kommunen behindert, so das Ergebnis der Politikerinterviews, die Entwicklung der Region insgesamt.
Was passiert, wenn? Szenarienanalyse
Nichts zu tun, so ein klares Ergebnis der Studie, ist keine Option. Denn dann werden sich die Probleme verschärfen, die sich aus dem Bevölkerungswachstum entwickeln. Die Einwohner würden sich immer stärker in München und direkter Umgebung ballen – mit allen negativen Auswirkungen auf Miet- und Immobilienpreise und das Verkehrssystem. Steigende Preise und Verkehrsprobleme schrecken Fachkräfte ab, die der Wirtschaftsraum dringend braucht. Die Arbeitskosten für Unternehmen steigen weiter und es besteht die Gefahr der Abwanderung von Betrieben. Das wiederum hätte gravierende negative Folgen für die Bevölkerung.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass ein regulierender Eingriff Auswirkungen hätte, indem ein Wachstumskonzept entwickelt wird, da sich sich dann sowohl die Neuansiedlung von Bewohnern als auch von Unternehmen entzerrt. Dies führe zu einer Entlastung der Verkehrsinfrastruktur und zu einer Dämpfung des Preisanstieges bei Immobilien. Erreichbar sei dies nur mit einer stärkeren regionalen Kooperation.
Handlungsempfehlungen
Die Verkehrsinfrastruktur muss in der gesamten Konzeptregion verbesset werden - sowohl bei dem Individualverkehr als auch bei dem Öffentlichen Personennahverkehr ÖPNV. Dazu muss das ÖPNV-Netz verbessert werden. Wichtigste Voraussetzung ist der Bau der 2. Stammstrecke bei der Münchner S-Bahn. Nur dann kann die Taktung und das S-Bahn-Netz weiter ausgebaut werden.
In der Planung muss auch der Ausbau der Tangential- und Querverbindungen in der Region forciert werden.Dabei muss zentrale Vorgabe sein, mit einem Mix aus zentraler und dezentraler Verkehrsentwicklung die Polyzentralität zu fördern. Es muss ein größerer Verkehrsverbund geschaffen werden, der weite Teile der „Konzept-Region“ abdeckt. Grundlagen und Machbarkeit müssen sondiert, neue Partner aufgenommen, das Tarifsystem neu gestaltet und Expresslinien eingerichtet werden.
Es muss ein Kooperationsverbund – eine Konzeptregion entstehen. Nur so lässt sich die Mobilitäts- und Siedlungsproblematik lösen und die Basis für eine weiterhin positive Entwicklung des Wirtschaftsraumes München schaffen. Den in dieser Konzeptregion bestehenden Regionalen Planungsverbänden (RPVs) muss die Weiterentwicklung einer abgestimmten Siedlungs- und Verkehrsplanung als Aufgabe übertragen werden. Diese Konzeptregion darf kein zahnloser Tiger sein und muss deshalb mit Personal und Finanzmitteln ausgestattet werden, damit sie konzeptionell arbeiten und diese Vorstellungen auch umsetzen kann. Darüber hinaus darf die regionale Identität nicht vergessen werden. Die Kirche muss im Dorf bleiben. Nur so kann eine koordinierte Planung der Ballungsräume entstehen, ohne zentrale Planwirtschaft zu fördern.Die Rahmenbedingungen für die Etablierung einer Konzeptregion müssen auf Ebene der Staatsregierung geschaffen und als Leitlinien im Landesplanungsgesetz Bayern (BayLplG) verankert werden, damit Planungssicherheit und Verbindlichkeit gewährleistet werden.
Aus einem Nebeneinander muss ein Miteinander in der Planung werden. Dafür benötigen wir eine systematische Erfassung der Flächenpotenziale, um eine bedarfsgerechte Flächenpolitik betreiben zu können. Die Flächenanalyse ist die Grundlage, damit die Regional- und Landesplanung Entwicklungskonzepte für eine wachsende Region aufstellen kann.
Potenzialflächen sollen nicht nur mengenmäßig erfasst, sondern auch hinsichtlich Ihrer Eignung und Verfügbarkeit für weiteres Wachstum bewertet werden. So lassen sich öffentliche Mittel ökonomischer steuern und es entsteht mehr Transparenz für alle Planungsbeteiligten. Zum Anfang
Diese Aufgaben sollen durch bestehende Kooperationen gestemmt werden. Neue Institutionen sollen nicht entstehen. Nötig ist eine Konzentration auf definierte Kernaufgaben und die Schaffung geeigneter Kooperationsstrukturen. Insbesondere sollte der Regionale Planungsverband (RPV) neu organisiert werden. Er muss sich zu einer handlungsfähigen Organisation entwickeln, wofür er ein leistungsfähiges Geschäftsmodell und eine bessere finanzielle und personelle Ausstattung braucht. Der RPV muss mit anderen Planungsverbänden in der Konzeptregion zusammenarbeiten. Die Planungsverbände müssen mit entsprechenden Kompetenzen ausgestattet werden. Zum Anfang
Notwendig ist ein moderierter Dialogprozess, um die interkommunale Zusammenarbeit zu steuern. Eine neutrale Stelle wie zum Beispiel eine Stiftung, ein Verein oder eine Genossenschaft sollte den permanenten Dialog aufbauen, organisieren und moderieren. Hierbei könnte die IHK eine initiierende und begleitende Rolle übernehmen. Voraussetzung für die Etablierung einer neutralen Stelle ist jedoch ein Mandat der Region. Der Münchner Oberbürgermeister muss auch die Interessen der gesamten Region vertreten. Die Stadt München sollte einen Dialog auf Augenhöhe führen und die Nachbarkommunen besser in städtische Planungsprozesse einbeziehen. Wachstumswillige Gemeinden sollten identifiziert werden und ihre Projekte als Best Practice-Modelle gefördert werden. Dafür sind geeignete Finanzierungsmodelle zu erarbeiten, bei denen sich alle Kommunen in der Region finanziell einbringen sollen. Zum Anfang
Wachstum darf kein Schimpfwort sein. Dazu ist aufklärende Kommunikation und die Schaffung von Transparenz notwendig. Vor allem muss die Erkenntnis gefördert werden, dass die Region München weiteres qualifiziertes Wachstum braucht, um den Wohlstand in der Region zu erhalten. Es muss klar werden, dass ohne Ausweisung zusätzlicher Flächen bzw. Nachverdichtung dieses Ziel nicht erreicht werden kann. Dafür muss deutlich herausgearbeitet werden, dass die Bevölkerung von qualifiziertem Wachstum profitiert, zum Beispiel weil sich für sie die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln verbessert und sich durch die Entwicklung von Ortszentren ein umfangreiches Nahversorgungsangebot aufbauen lässt. Mittel dazu könnte eine Road Show sein, in der die Bevölkerung informiert wird. Die neu zu gründende Organisation könnte die Moderation im Dialog mit der Bevölkerung übernehmen. Zum Anfang
Die Vorteile, die der Wirtschaftsraum München hat, müssen genutzt und ausgebaut werden. Hierfür ist ein qualifiziertes Wachstum der richtige Ansatz. Hierzu bedarf es einer unter Mitwirkung der IHK neu zu gründenden Organisation, die einen partnerschaftlichen Dialog vorantreibt und dafür sorgt, dass dieser nicht wieder abreißt. Nur eine schlagkräftige Stadt-Umland-Gemeinschaft, die sich in einer Konzeptregion organisiert, Potenzialflächen erhebt, auf dieser Basis die Mobilitätsanforderungen definiert und ihre Ziele so kommuniziert, dass jeder Bürger seinen individuellen Mehrwert erkennen kann, wird den Wohlstand des Großraums München dauerhaft sichern können.