Position

IHK Regionalausschuss Fürstenfeldbruck zu den Kommunalwahlen

Fürstenfeldbruck am Tag
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Der IHK-Regionalausschuss Fürstenfeldbruck vertritt die 10.940 IHK-zugehörigen Unternehmen im Landkreis Fürstenfeldbruck. Mit Blick auf die am 15. März 2020 bevorstehenden Kommunalwahlen sind aus Sicht der regionalen Wirtschaft nachfolgende Handlungsfelder von besonderer Bedeutung für den Erhalt und die Stärkung des Wirtschaftsstandorts auch unter Berücksichtigung ökologischer Anforderungen.

Inhalt

Fachkräfte sichern

  • Förderung der dualen Ausbildung vor allem durch bessere Ausstattung der Berufsschulen
  • Aufwertung und verstärkte Wertschätzung für die Ausbildungsberufe
  • Ausbau flexibler Betreuungsstrukturen, sowohl für Kinder bis zu zwölf Jahren als auch für pflegebedürftige Angehörige
  • Verbesserungen bei den Arbeitskonditionen in den Betreuungs- und Pflegeberufen, insbesondere höhere Gehälter
  • Die Ausländerbehörde des Landratsamtes soll liberalere Voraussetzungen für die Fachkräfteintegration in den Arbeitsmarkt schaffen unter Einbeziehung der Unternehmen

Weniger Bürokratie

  • Der Landkreise Fürstenfeldbruck soll eine Zertifizierung nach RAL Gütezeichen Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung anstreben
  • Systematischer und konsequenter Auf- und Ausbau digitaler Angebote für Unternehmen in der Verwaltung
  • Der Landkreis Fürstenfeldbruck soll einen Bürokratiecheck (Probezeit beim Erlass neuer Vorschriften) in Anlehnung an die Landes- und Bundesregelungen einführen
  • Die kommunalen Vertreter sollen sich auf Bundesebene für eine Flexibilisierung der wöchentlichen Arbeitszeit
    einsetzen

Engpässe bei Mobilität und Infrastruktur beseitigen

  • Ausbau des interkommunalen Busangebots zwischen den Gemeinden
  • Schnelle, zukunftsfähige und bedarfsgerechte Leistungssteigerung des S-Bahnnetzes, die den Anforderungen des stark wachsenden Verdichtungsraumes langfristig Rechnung trägt (z.B. Sicherstellung einer realen S-Bahntaktverdichtung)
  • Die kommunalen Vertreter sollen sich bei den entsprechenden Ministerien auf Landes- beziehungsweise Bundesebene auch für eine zügige Realisierung des 4-streifigen Ausbaus der B471 einsetzen

Mehr Raum für Gewerbe und Wohnen

  • Konsequente Nutzung vorhandener Flächen unter Anwendung der rechtlichen Möglichkeiten (ggf. durch gezielte Anpassungen der örtlichen Satzungen)
  • Aktivierung brachliegender innerörtlicher Flächen
  • Bei Bedarf Umnutzung für leerstehende Immobilien ermöglichen
  • Chancen der Nachverdichtung nutzen (z. B. durch höhere Geschossflächenzahlen, den Ausbau von Dachgeschossen oder grundsätzlich mehrgeschossige Wohn- und Gewerbebau)
  • Einführung eines regionalen Flächenmanagements
  • Interkommunale Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und den Kommunen intensivieren

Digitale Infrastruktur stärken

  • Beteiligung des Landkreises und der Kommunen an den Förderprogrammen zum Festnetz- und Mobilfunkausbau (besonderer Fokus auf die Bedarfe von Unternehmen)
  • Kostengünstige Glasfaseranbindung für alle Gewerbebetriebe (FTTH)
  • Als Nachfragebündler haben die Kommunen zudem die Möglichkeit, Netzbetreiber von der Nachfrage vor Ort zu überzeugen oder eigene Betreibermodelle zu initiieren (z.B. Türkenfeld)
  • Kommunen sollen einfachere Genehmigungsverfahren fördern (z. B. Beschleunigung des Tiefbaus und schnellere Ausstellung von Baugenehmigungen für Mobilfunkmasten)
  • Ebenso sollen Kommunen alternative, schnellere und kostengünstigere Kabel-Verlegemethoden intensiv prüfen