Position

Regionalausschuss Eichstätt zu den Kommunalwahlen 2020

Eichstätt
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Der IHK-Regionalausschuss Eichstätt vertritt die Interessen von rund 7.600 Unternehmen im Landkreis. Zur Kommunalwahl 2020 in Bayern hat der Regionalausschuss Positionen erarbeitet, um den Wirtschaftsstandort Eichstätt zu erhalten und zu stärken.

Inhalt

Infrastruktur

Verkehrsinfrastruktur und nachhaltige Mobilität


Zur Sicherung der verkehrlichen Erreichbarkeit der Unternehmensstandorte bedarf es eines ‎leistungsstarken Verkehrswegenetzes vor Ort. Ein gut ausgebautes ‎ÖPNV-Angebot trägt außerdem zur Reduktion des Verkehrsaufkommens auf der Straße und zur Entlastung der Umwelt bei.
Der IHK-Regionalausschuss Eichstätt setzt sich u.a. für den angemessenen Erhalt und bedarfsgerechten Ausbau der bestehenden Verkehrsinfrastruktur ein. Dazu zählen

  • Straßen, Fahrradwege, Brücken und Eisenbahnlinien,
  • aber auch der Aufbau ‎öffentlicher Ladepunkte für die Elektromobilität, um den Einsatz emissionsarmer Antriebe zu fördern und zu forcieren.‎

Des Weiteren fordert der IHK-Regionalausschuss Eichstätt den Ausbau des ÖPNV. Dessen Leistungsfähigkeit und Attraktivität muss durch Taktver‎dichtung, Tangentialverbindungen in der Region, die Anbindung von Gewerbegebieten und die Entwicklung ‎von On-Demand-Angeboten auch im ländlichen Raum erhöht werden.
Für ein berechenbares und stabil verfügbares Verkehrsangebot ist ein ganzheitliches, ‎multimodales Mobilitätskonzept für die gesamte Region 10, das die verschiedenen ‎Verkehrsträger und Verkehrsmittel wie Pkw, Fahrrad, Sharing-Angebote und ÖPNV miteinander ‎vernetzt und die Wirtschaftsstandorte verbindet, notwendig. ‎

Digitale Infrastruktur

Eine leistungsfähige Kommunikations-Infrastruktur ist eine zentrale Voraussetzung ‎für die digitale Zukunft des Landkreises und der dort ansässigen Unternehmen. Die permanent steigenden Anforderungen machen eine ebenso kontinuierliche Fortführung des Breitband- und Mobilfunkausbaus notwendig.
Bestehende Funklöcher in den aktuellen Mobilfunknetzen im Landkreis müssen daher zügig und flächendeckend beseitigt werden. Eine stabile Versorgung auf allen Bundes-, Staats- und Kreisstraßen und in allen Gewerbegebieten soll hierbei ein erstes Ziel sein.
Der neue 5G-Mobilfunkstandard ist zugleich eine von mehreren wichtigen Voraussetzungen für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Region. Eine notwendige Maßnahme, den Ausbau zu erleichtern, ist die Bereitstellung öffentlicher, auch denkmalgeschützter Gebäude für Mobilfunkantennen durch Kommunen und den Landkreis.
Eine fest definierte Zielmarke für die verfügbaren Bandbreiten und Übertragungsge‎schwindigkeiten ist aktuell nicht absehbar. Der Breitband-Ausbau soll aber vorzugsweise mit ‎Glasfaser bis ins Gebäude (FTTH) durchgeführt werden, da nur so Gigabit-Geschwindigkeiten stabil und sicher erreicht werden können. Die derzeit in vielen Fällen genutzte Vectoring-‎Technik bietet aus Sicht der Wirtschaft keine ausreichenden Ausbaureserven.‎

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Wohnraum und Gewerbeflächen

Der Landkreis Eichstätt ist eine der wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen Bayerns. Landkreis und Kommunen sind aufgefordert, eine vorausschauende Planung von Gewerbeflächen vorzunehmen, um der regionalen Wirtschaft Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen. Gleiches gilt für die Entwicklung und Ausweisung von Wohnraum. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum steht in engem Zusammenhang mit der Fachkräftesicherung, welche von den regionalen Unternehmen als großer Risikofaktor für die Zukunft gesehen wird.
Der IHK-Regionalausschuss Eichstätt fordert die langfristige Planung und Ausweisung von Gewerbe- und Wohngebieten. Mit Blick auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der wertvollen Ressource Fläche ist dabei ein aktives und strategisches regionales Flächenmanagement auf Landkreisebene notwendig. Dazu gehört insbesondere,

  • brachliegende Flächen zu aktivieren,
  • die Geschossflächenzahl zu erhöhen,
  • für leerstehende ‎Immobilien bei Bedarf eine Umnutzung zu ermöglichen
  • sowie interkommunale Gewerbe- und Wohngebiete zu entwickeln.

Der IHK-Regionalausschuss fordert außerdem den Einsatz der Kommunalpolitik, gegenüber der Staatsregierung Novellierungen des Baurechtes zu fordern.

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Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die Unternehmen im Landkreis Eichstätt spüren schon heute die Auswirkungen des Fachkräftemangels, der sich aufgrund des demographischen Wandels weiter zuspitzen wird. Dadurch gehen Wertschöpfung sowie daraus resultierende Steuerzahlungen verloren.

Zur Mobilisierung von Fachkräften ist neben der Entwicklung von Wohnraum die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf notwendig. Dazu bedarf es den konsequenten Ausbau ‎einer flexiblen Betreuungsstruktur, sowohl für Kinder bis zu zwölf Jahren als auch für ‎pflegebedürftige Angehörige. Ebenso sind wohnortnahe und seniorengerechte Betreuungs- und Wohnmöglichkeiten weiter auszubauen.

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Bürokratieabbau

In einer immer schnelleren und agileren Arbeitswelt ist eine leistungsstarke Verwaltung ein wesentlicher Baustein ‎für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg des Landkreises Eichstätt. ‎

Genehmigungsverfahren müssen für Betriebe vereinfacht und digital beschleunigt werden. Dazu müssen die ‎Infrastruktur der ‎Verwaltung digitalisiert und die Ansprechpartner in den jeweiligen Behörden ‎entsprechend geschult und ‎weitergebildet werden. Der Erhalt des RAL-Gütezeichens für mittelstandsorientierte Kommunalverwaltungen ist anzustreben.

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Vorausschauende und nachhaltige Wirtschaftspolitik

Die Basis für die Weiterentwicklung des Landkreises ist eine vorausschauende und nachhaltige Wirtschaftspolitik. Dazu zählt auch ein regionales Bewusstsein von Politik und Verwaltung gegenüber der regionalen Wirtschaft. Voraussetzung für die Realisierung dieser Forderung ist eine aktive und funktionierende Wirtschaftsförderung mit einem einheitlichen Ansprechpartner für alle Unternehmen in der Stadt Eichstätt sowie im Landkreis.

Die Herausforderungen der Zukunft sind als Landkreis Eichstätt alleine nicht zu lösen. Durch die enge Verflechtung des Landkreises Eichstätt mit den Gebietskörperschaften der ‎Region 10 ist eine Stärkung des Dialoges und der Kooperation innerhalb des regionalen Pla‎nungsverbandes zwingend notwendig. Dazu muss dieser mit eigenen Mitteln ausgestattet und ‎personell gestärkt werden.‎

Im Landkreis Eichstätt gilt es, den Dialog zwischen der Politik und den Unternehmen zu stärken. Für wirtschaftspolitische Entscheidungen ist der IHK-Regionalausschuss Eichstätt als Vertreter des Gesamtinteresses der Wirtschaft miteinzubinden.

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