IHK Berufsbildung

Ausbildungsprofil Fluggerätelektroniker/-in

Als Fluggerätelektroniker/-in kennen Sie Ihre Fluggeräte bis zum allerletzten Kabel. Sobald ein Warnlicht aufleuchtet, wissen Sie, wie und wo Sie nach der potenziellen Störung suchen müssen. Sie sind dafür zuständig, dass die komplexe Technik im Cockpit mit ihren Steuerungs- und Navigationssystemen und dem Autopiloten reibungslos und zuverlässig funktioniert. Doch auch, wenn einige Leselampen in der Kabine ausfallen oder das Entertainmentsystem abstürzt, sind Sie gefragt.

Doch kommerzielle Airlines sind nicht Ihre einzigen möglichen Arbeitgeber: Eine weitere Möglichkeit ist die Arbeit mit Kampfhubschraubern beim Militär – oder Sie leisten einen Beitrag dazu, dass Raketen und Raumschiffe ins All starten können.

Inhaltsverzeichnis

Der Weg zur Ausbildung als Fluggerätelektroniker/-in

Zu den schulischen Voraussetzungen für die duale Ausbildung gehören in der Regel ein mittlerer Schulabschluss und gute Noten in den Fächern Mathematik, Physik und Englisch. Dazu sind folgende persönliche Voraussetzungen sehr empfehlenswert:

  • Technisches Verständnis
  • Handwerkliches Geschick
  • Hohe Belastbarkeit
  • Analytische Fähigkeiten
  • Teamfähigkeit

Natürlich sollten Sie außerdem eine Leidenschaft für die Luftfahrt vorweisen und die Bereitschaft zum Schichtdienst, denn auf vielen Flughäfen wird rund um die Uhr gearbeitet.

Dauer und Ablauf der Ausbildung als Fluggerätelektroniker/-in

View from eye to eye on the plane on taxiway
© Jiri Senohrabek

Die duale Ausbildung zum/zur Fluggerätelektroniker/-in dauert dreieinhalb Jahre und erfolgt parallel im Ausbildungsbetrieb und an der Berufsschule. In der Berufsschule lernen Sie in Fächern wie Physik, Aeromechanik und Technik die Theorie hinter der Arbeit. Sie nehmen hier einzelne Komponenten der Fluggeräte auseinander und bauen sie selbstständig wieder zusammen.

Im Ausbildungsbetrieb arbeiten Sie aktiv im Team bei der Wartung und Betreuung der Fluggeräte mit. Meist handelt es sich dabei um Spezialfirmen an Flughäfen oder die internen Technikabteilungen der großen Fluggesellschaften. Auch Hersteller von Fluggeräten wie Flugzeugen, Hubschraubern und sogar Raumschiffen bieten Ausbildungsplätze an. Die Bundeswehr bildet ebenfalls an ihren Kampfflugzeugen und Hubschraubern aus.

Als Fluggerätelektroniker/-in arbeiten Sie in einer wachsenden Branche, die sich technologisch immer weiterentwickelt. Nach Abschluss Ihrer dualen Ausbildung können Sie sich auf einen bestimmten Bereich der komplexen Fluggeräteelektronik spezialisieren und sich zum Experten für die Steuerungs- oder Navigationssysteme im Cockpit entwickeln.

Weitere Möglichkeiten sind die Fortbildung zum/zur Industriemeister/-in im Bereich Flugzeugbau und Luftfahrttechnik oder ein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik. Hier wechseln Sie aus der Werkhalle ins Büro und sind an der Konzeption neuer Fluggeräte beteiligt. Ihr angeeignetes Praxiswissen ist dabei eine große Hilfe.

Weitere Infos zum Ausbildungsbeginn und vielen weiteren Themen finden Sie bei der Ausbildungsberatung.

Informationen zur Abschlussprüfung

Die duale Ausbildung zum/zur Fluggerätelektroniker/-in endet nach dreieinhalb Jahren mit dem zweiten Teil der gestreckten Abschlussprüfung bei der IHK für München und Oberbayern. Der erste Teil, der die frühere Zwischenprüfung ersetzt, findet im zweiten Ausbildungsjahr statt und wird mit 40 Prozent gewichtet. In diesem Teil wird der Bereich Arbeiten an einem funktionsfähigen Teilsystem geprüft.

Der zweite Teil, der mit 60 Prozent gewichtet wird, umfasst folgende Aufgaben:

  • Systemanalyse
  • Funktionsanalyse
  • Wirtschafts- und Sozialkunde

Dabei müssen Sie im Rahmen eines fiktiven Auftrags unter Beweis stellen, dass Sie verschiedene Informationen aus Dokumentationen selbst beschaffen und für den vorgegebenen Arbeitsauftrag umsetzen können. Zum Schluss geben Sie die Dokumentation Ihres ausgeführten Auftrags ab.